Gotham City. Der Milliardär und Playboy Bruce Wayne ist alt geworden, seine geliebte Stadt versinkt im Chaos der „Mutanten“, einer anarchistischen Bewegung. Seit vielen Jahren schon schlüpft der Lebemann nachts nicht mehr in die Haut seines Alter Egos Batman, niemand scheint dem Wahnsinn mehr Einhalt zu gebieten. Ist Gotham dem Untergang geweiht, oder wird der dunkle Ritter sich wieder erheben?

Die 1986 erschienene Mini-Serie „The Dark Knight Returns“ gilt als vielleicht größte und nachhaltigste Geschichte um DCs dunklen Ritter. Als Reaktion auf die schwindenden Verkäufer des Fledermaus-Detektivs sollte nun Frank Miller, nach seiner erfolgreichen Rettung von Marvels „Daredevil“ die einstige Galleonsfigur des Verlages in nie geahnte Höhen katapultieren. Ähnlich wie bereits zuvor bei Marvels blindem Anwalt Matt Murdock, verlieh der kontroverse US-Künstler der Geschichte wesentlich mehr Härte und Ernst. Auch wenn Frank Millers fragwürdige Weltanschauung durchaus in der ungewohnt politischen Handlung ihre ersten Blüten trägt, bleibt sie immer auf einem Level, der erzählerisch dienlich ist und auch Leser mit linker Sozialisation durchaus zu begeistern weiß.

Millers filigrane, skizzenhafte Zeichnungen wurden dabei nicht nur von seinem Daredevil-Partner Klaus Janson getuscht (also „reingezeichnet“), sondern auch von seiner langjährigen Lebensgefährtin Lynn Varley koloriert, die Miller bereits bei seiner legendären Graphic Novel „Ronin“ unterstütze. Die schonungslose, nihilistische Brutalität seiner Batman-Interpretation sollte die Comic- und Filmwelt nachhaltig verändern. So diente die unzählig als Paperback wiederaufgelegte Graphic Novel nicht nur als Namensgeber und Inspiration für Christopher Nolans „The Dark Knight“, sondern lieferte den ersten Trailern nach auch einen maßgeblichen Anteil der Story zum bevorstehenden Kinohit „Batman v Superman“. Darüber hinaus ist der ideologische Konflikt zwischen Superman als Marionette der Politik und Batman als Stimme des Volkes durchaus als Prototyp für Mark Millars „Civil War“ und somit auch für den dritten „Captain America“-Films zu werten.

„Die Rückkehr des dunklen Ritters“ ist ein zeitloser Klassiker und verdient einen festen Platz neben Alan Moores „The Killing Joke“ in jeder gut sortierten Comic-Sammlung. Selten waren die Abenteuer in Gotham City so episch, dreckig und eindrucksvoll.

  • Batman: Die Rückkehr des dunklen Ritters
  • Autor – Frank Miller
  • Künstler – Frank Miller, Klaus Janson, Lynn Varley
  • Softcover
  • 228 Seiten
  • 19,95€
  • Erhältlich bei Panini

Copyright © 2015 by DC Comics
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