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Die Idee, dass Spielzeuge zum Leben erwachen ist der Traum aller Kinder, seit es Spielzeug gibt. Lange vor Pixars „Toy Story“ gab es Pinocchio oder Tschaikovskis Nussknacker. 2013 ließ Disney Interactive diesen Traum in Anlehnung an das offensichtliche Vorbild „Skylanders“ von Activision/Blizzard erstmals wahr werden. Disney Infinity bot die Möglichkeit mit einem Chip ausgestattete Figuren auch auf dem Fernsehbildschirm zum Leben erwachen zu lassen.

Die Mischung aus familienfreundlichem Open-World-Abenteuer und dem viel wichtigeren, an „Minecraft“ oder „Little Big Planet“ erinnernden Spielebaukasten fiel immer ein klein wenig anders aus, je nachdem welche Figuren, Playsets (das sind Spielwelten mit Missionen) oder Zubehörmünzen man auf die mit der Spielkonsole verbundene „Base“ legte.

Für Kinder ist dabei besonders klasse, dass der Spielfortschritt, gesammeltes Spielgeld oder gelermte Fähigkeiten auf dem Chip der Figur und nicht im Speicher der Konsole verewigt werden. So kann ein Kind zuhaus auf seiner Wii mit Captain Jack Sparrow spielen, ihn aber auch mit all seiner Erfahrung auf der Playstation oder XBox eines Freundes nutzen.

Was mit Figuren aus den „Incredibles“, der „Monster Uni“ oder „Fluch der Karibik“ bereits viel Spaß machte, bot viel Anlass zur Spekulation. Schließlich waren die Superheldenfabrik Marvel und die unglaublich populäre Science-Fiction Saga „Star Wars“ erst vor kurzem Teil der Disney-Familie geworden.

Als passioniertem Comic- und Superheldenfan war mir persönlich die Marvel-Lizenz noch ein winziges Bisschen wichtiger als Star Wars. Und so überraschte es niemanden, der mich kennt dass ich bereits Wochen vor Erscheinen von „Disney Infinity 2.0 – Marvel Super Heroes“ nicht nur das Hauptspiel, sondern auch alle zu Beginn zur Verfügung stehenden Figuren und Playsets vorbestellt und bezahlt hatte. Das ist natürlich ziemlicher Irrsinn und war auch kein billiges Vergnügen.

Aber um eine Menge Spaß mit Infinity 2.0 zu haben braucht man nicht gleich alles auf einmal. Das Hauptspiel kostet nicht mehr als ein handelsüblicher Vollpreistitel (69,95€ bei Release für die aktuelle Konsolengeneration), enthält aber bereits eine Spielewelt, den Toybox-Modus, die Infinity-Base, zwei Figuren und eine Hand voll Bonusmünzen. Mit 2, 3 oder mehr Familienmitgliedern fällt das Sammeln deutlich leichter, da einzelne Figuren oder zufällig sortierte Bonusmünzen bereits zu mit Taschengeld erschwinglichen Preisen erhältlich sind (12-15€ für eine Figur, 5€ für ein Pack mit zwei Münzen).

 
Natürlich hält das Spiel uns dazu an, wirklich alle Figuren zu sammeln. Das schaltet versteckte Belohnungen und Minispiele frei und ist unerlässlich wenn man jeden Winkel der großen Spielwelten erkunden möchte. Außerdem braucht man mindestens zwei Helden der jeweiligen Welt, um die Playsets auch tatsächlich gemeinsam spielen zu können. Wer zu, Beispiel die Story des Spider-Man Playsets durchspielen möchte, kann das nicht als Iron Man oder Micky Maus tun. 

Es ist wie mit jedem „Sammelspiel“ – dass manche Menschen (wie ich) kein Maß und keine Geduld kennen macht das Konzept nicht schlechter. Sammeln macht Spaß. Egal ob Yugioh-Karten, Pokémon oder Infinity-Helden – Man will sie einfach alle schnappen. Und wenn die Sammelobjekte Spider-Man, Venom, Groot, Rocket Raccoon, Thor, Loki, Iron Man und viele, viele andere Marvel-Figuren sind, dann will ich für meinen Teil sie ALLE uns SOFORT schnappen.

Sämtliche Figuren werden vom Design her aufeinander abgestimmt, so dass Größenverhältnisse und der reduzierte aber wirklich coole Cartoonstil alle Welten auch visuell miteinander verbindet. Was den Detailgrad und die Bemalung der Modelle angeht ist man bei Disney ganz klar weit über dem Standard der Figuren von Genreerfinder „Skylanders“.

 
Ich fasse zusammen – Disney Infinity kostet wie jedes sammelbare Spielzeug eine Menge Geld, bis man seine Sammlung tatsächlich komplettiert hat. Abgesehen von einigen kniffligen Bonusmissionen verlangen die regulären Playsets erfahrenen Spielern auch nicht wahnsinnig viel ab. Aber gemeinsam mit Kindern, Enkeln, Nichten oder Neffen, die mit großen Augen beobachten, wie ihr Spielzeug auf einmal über dem Bildschirm fegt ist Disney Infinity ein ganz, ganz großer Spaß. 

Kinderlose Erwachsene werden (den nötigen Erkundungstrieb vorausgesetzt) die Playsets eher als Einführung in die Toybox, dem Baukasten von Infinity sehen. Hier sind dann alle Grenzen außer Kraft gesetzt. Da ist es kein Problem Iron Man und Eiskönigin Elsa gemeinsam durch einen Hindernisparcours in Agrabah springen, fliegen und ballern zu lassen. Wer es weniger bizarr mag entwirft vielleicht eine fallengespickte Raumstation, aus der die „Guardians of the Galaxy“ das Experiment 626 – Codename „Stitch“ befreien. Es können komplizierte Mechanismen konstruiert werden, ein Sidescroll-Jump’n Run in der Tradition von Super Mario gebastelt oder man lässt die Charaktere über selbst designte Rennstrecken heizen – Infinity hat wirklich viel zu bieten.

Ich bin richtig gespannt was genau auf uns zukommt, wenn mit Infinity 3.0 tatsächlich auch „Star Wars“-Charaktere Einzug in die Welt von Infinity halten. Ich bin sicher, dass Yoda so etwas sagen wird wie „Aus großer Macht, große Verantwortung kommt, junger Parker.“

Durch den kurz bevorstehenden Release von „Disney Infinity 3.0 – Star Wars“ sind sowohl das Hauptspiel als auch viele Playsets und Figuren deutlich günstiger als bei Release zu haben. Figuren und Grundspiele zu 1.0 bekommt man in den großen Elektromärkten sehr oft richtig günstig als Restposten.

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„Disney Infinty 2.0“ ist erhältlich für

  • PS4
  • XBox One
  • PS3
  • XBox 360
  • Wii U
  • Playstation Vita
  • Gratis (ohne Figuren und Hardware) für PC
  • Gratis Toybox 2.0 für iOS (mit „digitalen“ Figuren)