Der farbenfrohe und wirklich hübsche Euromanga von Autor Francois Debois und Künstlerin Krystel wirft seinen Hut in den heiß umkämpften Ring der Geschichten über magisch begabte Heranwachsende. Bietet Magda Ikklepots genug Neues, oder ist sie nur eine stark verspätete Trittbrettfahrerin von Harry Potter?

Paris. Nach einer großen Katastrophe mit zahlreichen Todesopfern formiert sich unter den menschlichen Bürgern der Stadt ein Wiederstand gegen Hexen und Zauberer, die für den Unfall verantwortlich sein sollen. Hass und Verunsicherung bestimmen das Miteinander von Menschen und Magiern. Die rebellische Teenager-Hexe Magda nutzt währenddessen ihre Kräfte in erster Linie für Gaunereien und Betrügereien. Gemeinsam mit ihrer sprechenden Elster Magpie macht sie Paris auf ihrem Roller oder improvisierten Fluggeräten unsicher, um ahnungslosen Bürgern das sauer verdiente Geld aus der Tasche zu ziehen.

All das ändert sich schlagartig, als Polizei-Inspektor Maulincourt auf den Plan tritt. Magda soll dem Gesetzeshüter bei der Aufklärung eines übernatürlichen Falles helfen, dafür soll im Gegenzug die Akte über ihre Betrugsfälle geschlossen werden. Es dauert nicht lange bis beide kopfüber in ein magisches Abenteuer voller fantastischer Kreaturen und finsterer Mächte stürzen. Dabei wird deutlich, dass Magda längst noch nicht alles über ihre Vergangenheit und über den Tod ihrer Eltern weiß…

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 Inhaltlich weist der erste Band von „Magda“ viele klassische Manga-Elemente auf. Der freche Rotschopf ist eine wehrhafte, selbstbewusste Heldin, die natürlich trotzdem nie zu stark verhüllt sein darf. Und mit Milo Beneri vom ZKA (Zaubereikontrollamt) und Ganoven-Komplize Driss gibt es natürlich auch gleich zwei hübsche junge Männer, die zukünfitg viel Potential für romantischen Funkenflug und Dreieckskomplikationen bieten. Aber das bleibt vorerst natürlich reine Spekulation meinerseits.

Die aufwändig gemalten Illustrationen, die nur vereinzelt getuschte Konturen zeigen brechen aber klar mit dem starken Manga-Eindruck, den Charaktere und Optik ansonsten hinterlassen. Das gefällt mir super und verleiht der Junghexe einen sehr hochwertigen und verträumten Look, weit abseits der Intention japanischer Wegwerf-Heftchen. Ich finde etwas schade, dass ich so viele offenen Parallelen zu Harry Potter finde, insbesondere bei der ersten, großen Story-Enthüllung des ersten Bandes. Schade ist das deshalb, weil Debois tolle kreative Ideen wie das Glyphen-Finger-System mitbringt und Magda diesen süßen und frechen Punkrock-Touch gibt. Diese Kreativität geht etwas unter, wenn man sich durch die Art des Todes von Magdas Eltern oder das Zaubereikontrollamt immer wieder unweigerlich an die kleinen Zauberer von Hogwarts erinnern muss.

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Debois schöpferische Leistung bleibt so ein süßer Cocktail mit vielen Zutaten, die man alle schonmal irgendwo geschmeckt hat. Da aber immer wieder kleine, frische Nuancen aufblitzen und Krystels Artworks extrem hübsch und stimmungsvoll sind, hoffe ich darauf, dass der Autor sich nur für die Einführung seiner zauberhaften Heldin so vieler Fremdelemente bedient hat, um ihr mehr popkulturelle Standfestigkeit zu geben. Magda Ikklepots hat großes Potential eine originelle, moderne Comicreihe zu werden, die durch ihre leichtfüßige Erzählweise sowohl ein junges Publikum anspricht, als auch junggebliebene Erwachsene. Einige etwas gruselig geratene Okkult-Sequenzen sowie Magdas übermäßiger Alkoholkonsum in einer Szene schließen ganz junge Leser aber wohl eher aus.

Wer sich einmal anschauen möchte, wie großartig ein Manga aussehen kann oder wer nie genug von kleinen Hexen und Zauberern bekommt, der liegt mit dem ersten, charmanten Band von „Magda“ jedenfalls goldrichtig, soviel ist sicher.

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Rezensionsmuster – Hardcover, zur Verfügung gestellt von Splitter – Herzlichen Dank!

  • Autor – François Debois
  • Künstlerin – Krystel
  • Einband – Hardcover
  • Seiten – 56
  • Band 1 von 2
  • ISBN 978-3-95839-136-9
  • Erschienen am 01.06.2015

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