Das Crossover-Event „Feuer und Stein“, das die Filmreihen „Aliens“, „Predator“ und „Prometheus“ miteinander verwebt ist nicht der erste „Aliens“-Comic der von Cross Cult auf deutsch verlegt wurde. Bereits vor fünf Jahren fand mit „Aliens – Nekropolis“ eine eigenständige Comic-Episode der von Schweizer H.R. Giger designten Xenomorph-Monster seinen Weg in das Verlagsprogramm.

Eine Gruppe Wissenschaftler soll im Auftrag eines interplanetaren Großkonzerns die Reliquien einer außerirdischen Kultur auf einem fernen Planeten sichern. Bereits unmittelbar nach ihrer Ankunft erwartet die Teilnehmer der Bergungsmission jedoch eine böse Überraschung. Die offensichtlich geistig verwirrten Bewohner der Kolonie richten all ihre Besucher bei Ankunft ohne ersichtlichen Grund brutal hin. Offensichtlich gibt es aber einen einzigen Überlebenden des Massakers, der fortan nur noch von einem Gedanken bestimmt wird – Dem Hilferuf einer jungen Frau zu folgen, die offenbar im Herzen der außerirdischen Stadt um ihr Leben fürchten muss.

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Selten ist es mir schwerer gefallen eine Inhaltsangabe für ein Comic zu verfassen, ohne dabei wichtige, überraschende Wendungen vorweg zu nehmen. Denn „Aliens – Nekropolis“ ist voll davon. Im Stil einer „Shortstory“, mit unmittelbarem Anfang, Ende und viel Spielraum für Interpretationen ist der im Original als „More than Human“ bei Dark Horse erschienene Band ein schneller, wilder Ritt durch die Abgründe des verwelkenden, menschlichen Verstandes. Autor John Arcudi beschreibt ein überraschend kunstvolles, literarisches Szenario, dass ich in dieser Intensität von einem Sci-Fi-Horror-Lizenz-Comic gar nicht erwartet hatte. Künstler Zack Howard liefert ihm dabei stilsichere Rückendeckung mit kräftigen, knallig kolorierten Zeichnungen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den Werken von Joe Madueira (Battle Chasers) nicht leugnen können.

Vom Beginn der Geschichte im Studienzimmer eines Museums bis hin zum mystischen Finale in der außeriridischen Stadt ist „Aliens – Nekropolis“ eine Verbeugung vor den Werken des legendären Horrorautors H.P. Lovecraft, die Gänsehaut durch eine viel realere Bedrohung erzeugt, als außerirdische Monster es jemals sein könnten – Durch die Zerbrechlichkeit, die Vergänglichkeit des eigenen Verstandes. Der Wahnsinn schwebt allgegenwärtig wie das sprichwörtliche Schwert des Damokles über allen Protagonisten und ist der heimliche Star des Buchs.

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Ob ein Comic funktioniert hängt maßgeblich von der Chemie zwischen Autor und Künstler ab. Vom gegenseitigen Verständnis für die künstlerische Vision. „Aliens – Nekropolis“ ist ein schillerndes Beispiel dafür, wie echt, wie nachvollziehbar sich ein Comic anfühlen kann, wenn diese künstlerische Symbiose geglückt ist. Unter der Schale eines dekorativen, kurzweiligen Lizenztitels verbirgt sich die handwerklich geschickte und atmosphärische Portierung des Cthulu-Mythos in das Universum von Ridley Scotts Aliens.

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  • Zeichner – Zach Howard
  • Autor – John Arcudi
  • Erschienen am –  07.06.2010
  • Format – 17×26, vierfarbig
  • Einband – Softcover (wahlweise Hardcover erhältlich)
  • Seiten- 104
  • Preis: 14,80 
  • ISBN 978-3-941248-80-9

Rezensionsmuster – Softcover, zur Verfügung gestellt von Cross Cult – Herzlichen Dank!

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