iZombie 2 - Blutsauger - DeinAntiHeld

Schon lange hat Jungzombie Gwen kein Gehirn mehr essen können und allmählich beginnen die Erinnerungen an ihr einstiges Leben als junge Menschendame zu schwinden. Das ist verflucht ungünstiges Timing, denn gerade kamen sie und der schnuckelige Monster-Jäger Horatio sich näher. Er muss ja schließlich nicht gleich wissen, dass Gwen in Wahrheit nicht nur eine attraktive Totengräberin, sondern auch eine Denkapparat-vertilgende Untote ist. Auch der Rest der übersinnlichen Clique steht vor neuen Herausforderungen. Während Sixties-Geisterdame Ellie sich vom mysteriösen Amon darin unterweißen lässt in menschliche Körper zu fahren, muss Wer-Terrier Spot Abschied von seinem schwindenden Großvater nehmen. Jedoch nur um seine Seele kurze Zeit später quietschfidel und heiter quasselnd im Körper eines Zoo-Schimpansen vorzufinden.

Die immer richtige Dosierung grotesk witziger und tragischer Momente verleiht „iZombie“ ein ganz eigenes Flair. Auch wenn das von Mike Allred extrem stilvoll in Szene gesetzte Setting irgendwo zwischen „Scooby Doo“ und „Twilight“ auf den ersten Blick sehr trashig wirken mag, punktet die Serie regelmäßig mit liebenswerten, einzigartigen Charakteren und bizarren Situationen. Zahlreiche Momente, in denen sich die illustren Monster nur allzu menschlich präsentieren sorgen dafür, dass man sich nicht nur schnell in der stark überzeichneten Welt der Seelenwanderer wiederfindet, sondern auch lernt mit ihren Bewohnern zu fühlen und zu bangen, obwohl sie zunächst so künstlich und fremd wirkt.

Die abschließende, von Gilbert Hernandez illustrierte Episode bleibt optisch natürlich hinter dem genialen Allred zurück, weiß dafür aber mit einem bunten Sammelsurium an Geistergeschichten und einem wirklich ergreifenden Rückblick in Ellies Leben vor ihrem Untod zu begeistern. Wieder einmal beweist DCs Erwachsenenlabel Vertigo, wie vielseitig, originell und einzigartig Comics sein können, ohne dabei jemals anstrengend oder trocken zu werden.