Gemeinsam mit seiner Erden-Geliebten Dawn Greenwood hat der Silver Surfer epische Abenteuer in den entlegensten Winkeln des Universums bestritten. Nun ist der Heimatplanet von Dawn in ernster Gefahr. Die Zenn-Laner sind im Begriff den Erdenbewohnern ihre gesamte kulturelle Identität zu entziehen und durch ihre eigene zu ersetzen. Der Surfer, einst geboren als Norrin-Rad von Zenn-La sieht sicht einer dramatischen und folgenschweren Entscheidung gegenüber. Will er die Bewohner seiner neuen, lieb gewonnenen Heimat verteidigen, oder zu seinen eigenen Wurzeln stehen?

Egal wie dekorativ und ausdrucksstark Mike Allreds prachtvolle Popart-Bilder auch sein mögen: Zunächst bilden sie einen sehr harten Kontrast zur eigentlich so introvertierten und schwermütigen Stimmung der Surfer-Stories. Von diesem Bruch sollte man sich keineswegs abschrecken lassen, denn die abgeschlossene Reihe glänzt nicht nur mit jahrzehntelang kultivierten Tugenden der psychedelischen Scifi-Serie, sondern wird von seinem Kreativteam auch ausgesprochen respektvoll und scharfsinnig um viele unverhoffte, aber goldrichtige Facetten bereichert.

Dawns emotionale und impulsive Natur sorgt für ein gleichermaßen komisches wie tiefgängiges Wechselspiel zwischen den beiden Hauptprotagonisten, das wirklich bemerkenswert intensiv ausfällt. Mit fortschreitender Handlung wird „Was Surfer wollen“ zunehmend komplexer, philosophischer und punktet mit tollen visuellen Kunstgriffen, die nur im Medium Comic so hervorragend funktionieren können.

Ein hochemotionales und dabei niemals kitschiges Weltraum-Abenteuer, dem es wie keiner zweiten Reihe aus dem Marvel-Verlag gelingt, klassisches Lesegefühl mit modernen, komplexen Erzählweisen zu verbinden. Absolutes Pflichtprogramm für alle Superhelden-Leser, die sich für eigenständige und originelle Neuinterpretationen ihrer Kindheitshelden begeistern können.


SILVER SURFER: Was Surfer wollen
Autor: Dan Slott
Künstler: Mike Allred
316 Seiten
Softcover
29,00 Euro
Erschienen bei PANINI COMICS