Baby-Groot geht seiner Crew, den „Guardians of the Galaxy“ ganz gewaltig auf den Senkel. Aus Trotz und Unvernunft katapultiert der kleine Baum-Mensch sich und seine Raumkapsel mit Hilfe eines Wurmlochs auf die gruselige und feindselige Welt „Terminal“. Eine Art biomechanisches Schwarmbewusstsein, koordiniert durch den zwielichtigen „Administator“ sorgt hier mit buchstäblich eisernem Griff dafür, dass jeder Bewohner dieser Welt seine zugewiesene Funktion verrichtet. Wird der kleine Groot es schaffen, diesem System zu entrinnen und endlich seine Freunde wiederzusehen?

„Ich bin Groot“ ist kein verborgenes Juwel voller innovativer Erzähltechniken oder visueller Kunstgriffe. Ganz in Tradition des völlig zurecht extrem erfolgreichen Kinokonzepts von James Gunn ist der Band einfach guter, sauberer Spaß. Nahezu alle handelnden Charaktere außer der possierlichen Zimmerpflanze selbst sind eigens für die kurzweilig-dystopische Lesekomödie entstanden. Diese Ungezwungenheit in Sachen Kontinuität und Rücksichtnahme auf den „großen, kosmischen Zusammenhang“ wirkt sehr erfrischend und befreiend.

Das bedeutet aber nicht, dass sich Cyborg-Bulldoggen und machtbesessene Techno-Diktatoren mit losem Unterkiefer nicht hervorragend in genau die Ästhetik und den Humor fügen, den die Fans der galaktischen Wächter zweieinhalb Filme lang lieben gelernt haben. Witzig, bunt, niedlich und kurzweilig. Wer die Guardians mochte, dem wird „Ich bin Groot“ ein Lächeln auf die Lippen zaubern, noch bevor er das erste mal „Hookachacka“ gesungen hat.


ICH BIN GROOT
Autor: Christopher Hastings
Künstler: Flaviano
116 Seiten
Softcover
13,99 Euro
Erschienen bei PANINI