Der König ist tot, es lebe der König. Nach dem gewaltsamen Ableben seines Vaters T’Chaka in „The First Avenger: Civil War“ ist Kronprinz T’Challa der neue Herrscher über das verborgene, hochtechnisierte Land Wakanda. Als der Waffenhändler und Terrorist Ulysses Klaue eine Ladung des mächtigen Rohstoffs Vibranium raubt, muss der Monarch in Erwägung ziehen, Wakandas Existenz der Weltöffentlicheit zu offenbaren, um schlimmere Konsequenzen abzuwenden. Übermenschlich gestärkt durch die Kräfte einer mysteriösen Pflanze und mithilfe eines mächtigen Hightech-Anzugs stellt er sich als „Black Panther“ außerdem der Bedrohung durch den Terroristen Erik Killmonger entgegen, der seine ganz eigene Verbindung zu Wakanda hat…

„Black Panther“ ist in jeder Hinsicht das, was wir von modernem Superhelden-Kino erwarten. Epische, laute Action mit reichlich technischen Spielereien und Effekten. Es macht visuell schon einiges her, eine Limousine während einer Verfolgungsjagd bei halsbrecherischer Geschwindigkeit zu zerteilen und weiterschlittern zu lassen. Warum zum Teufel hat den Effekt-Experten aber niemand gesagt, dass es keinen Sinn macht, eine menschliche Figur in einem Pantheranzug in totalen zu animieren? Legolas und Neo sollten uns gelehrt haben, dass solche Einstellungen selbst mit modernsten technischen Mitteln schrecklich künstlich aussehen. Ein kostümierter Stuntman an Stahlseilen hätte mit ein wenig nachträglicher Retusche hier Wunder gewirkt. Das ist wirklich schade, wenn man den sonst beachtlichen Schauwert des Films bedenkt.

Auch wenn Marvel mit den Guardians, Ant-Man oder zuletzt mit „Thor: Ragnarok“ bewiesen hat, dass Humor eine nicht zu verkennende Zutat für gutes Cape-Kino ist, hält sich der Ausflug in den fiktiven afrikanischen Staat eher bedeckt, was freche Sprüche und groteske Situationskomik angeht. Die angenehm bescheuerte Melange aus James Bond und dem „König der Löwen“ setzt vor allem auf Action und die wirklich authentisch vermittelte Wakanda-Folklore, bei der Kriegsbemalung und Baströckchen auf reichlich futuristische Gerätschaften treffen. Die häufig herbeizitierte Wende, oder gar ein Anwärter auf den Oscar für den besten Film ist „Black Panther“ aber bei aller Sympathie auf keinen Fall. Was Diversität in der Besetzung und in der Themenauswahl angeht aber in jedem Fall ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, der mit hervorragend besetzten Schurken glänzt.

Black Panther“ ist als BluRay, DVD und allen gängigen Download-Platformen erhältlich.


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