SHAZAM UND DIE MONSTER SOCIETY

Als der Straßenjunge Billy Batson in die U-Bahn steigt, ahnt er nicht das seine nächste Haltestelle die Höhle eines geheimnisvollen Magiers ist. Dieser hat den Jungen zu sich gerufen, um ihn zum neuen Wirtskörper des Superhelden „Captain Marvel“ zu ernennen. Von nun an hat Billy die Kraft, sich beim Aussprechen des Zauberwortes „Shazam“ in den Captain zu verwandeln. Fortan leben zwei Personen im Körper von Billy und müssen miteinander auskommen. Zuerst nutzt der Heranwachsende diesen nützlichen Zauber, um seinen Alltag auf der Straße zu erleichtern. Als dann riesige Gebilde auf der Erde erscheinen und die Menschheit bedrohen, muss das Duo beweisen, dass sie dazu in der Lage sind, gemeinsam die Welt zu retten.

Um die eventuelle Verwirrung beim Namen des Helden aufzulösen, sollte man wissen, dass eine lange Zeit nur die Comic-Reihe den Namen „Shazam“ trug, die Hauptfigur hieß Captain Marvel. Das wurde aber später, wegen lizenzrechtlicher Probleme von DC geändert und die Figur wurde nach dem Serientitel benannt. Jeff Smith, der Autor von „Shazam und die Monster Society“, ist großer Fan der fast 80 Jahre alten Heft-Serie und wollte in seiner Geschichte einige lieb gewonnene Traditionen wieder aufleben lassen. Dafür benannte er zum einen den Helden zurück in Captain Marvel, aber auch einige andere Anspielungen auf die frühen Tage des Titelhelden sind zu finden.

Smith ist vor allem für seine knuddelige, aber auch düster-epische Fantasy-Reihe „Bone“ bekannt. Bei „Shazam und die Monster Society“ bedient sich der Autor und Zeichner an denselben Zutaten, mit denen er früher bei dieser Kult-Serie punkten konnte. Dazu gehört eine tolle abwechslungsreiche Story mit einer Prise Witz, vor allem aber sympathische Charaktere, die einem schnell ans Herz wachsen. Der zweite Erfolgsfaktor sind die grandiosen Bilder. Sofort kommt das Gefühl auf, jemand hat einen Trickfilm angehalten, einzelne Stücke herausgenommen und zu einem Comic zusammengestellt. Das wundert auch gar nicht, wenn man sich mit Smiths Vergangenheit auseinandersetzt. Bevor er sich den Comics widmete, gründete er ein Studio für Trick- und Animationsfilme.

Die Mischung ergibt eine bunte Superhelden-Geschichte, die optisch wie inhaltlich Erwachsene und jüngere Leser begeistern kann. Fans von Jeff Smiths Arbeiten müssen keine Bedenken haben und können beherzt zugreifen. Aber auch wer den Sprung vom Animationsfilm in die Comic-Welt wagen möchte, ist hiermit auf jeden Fall sehr gut beraten und wird seine Freude an dem Band haben. Und wer „Shazam!“ aktuell im Kino genossen hat und schon die dazugehörige Comic-Vorlage sein eigen nennt, kann mit dieser Interpretation direkt weiterlesen. Eine rundum gelungene Veröffentlichung.