WAFFE H: Die ein Monster-Armee (Bd. 1)

Als der Marine-Soldat Clay sich weigert mehrere Menschen zu töten, landet er beim „Waffe-X“ Projekt. Dort wird, wie einst beim mutierten Helden Wolverine, sein Skelett mit dem nahezu unzerstörbaren Metall Adamantium überzogen. Außerdem verpassen die Wissenschaftler dem Kämpfer eine DNA-Kur einigen Zellen des monströsen Hulk. Heraus kommt eine Mischung der beiden meist schlecht gelaunten Antihelden. Nachdem ihm die Flucht aus den Laboren gelingt, sucht Clay die Einsamkeit um seine Familie nicht durch seine Anwesenheit zu gefährden. Als die Firma Roxxon auf den übermächtigen Muskelprotz mit den Krallen aufmerksam wird, versucht sie ihn um jeden Preis, zu fangen und für sich zu gewinnen.

Ein muskelbepackter, schlecht gelaunter, Hulk mit Adamantium-Skelett und Wolverine-Klauen. Das klingt nach jeder Menge Action und Spaß. Genau diese Erwartungshaltung wird von dem erfahrenen Marvel-Autor Greg Pak erfüllt. Ganz einfach macht er es sich aber nicht. Anders als der grüne Avenger mit gespaltener Persönlichkeit ist Clay auch als „Hulkverine“ immer Herr seiner Sinne und in der Lage moralische Entscheidungen zu treffen. Unterfüttert wird das Ganze mit einer emotionalen Story rund um die Familie des Ex-Soldaten. Seine Frau Sonia hat ihn noch nicht aufgegeben und macht sich auf die verzweifelte Suche nach ihrem Ehemann.

Zeichner Cory Smith hatte scheinbar seine Freude an übergroßen Panels. Fast jede Seite wurde mit einer extrem großen Zeichnung bedacht. Diese sind, wie man es bei Marvel fast gewohnt ist, modern und sehr detailreich ausgearbeitet. Beim Betrachten der Bilder kommt das Gefühl auf, bei einem angreifenden Wendigo die Haare zählen zu können, wenn die Furcht einflößenden Reißzähne nicht so ablenken würden.

Zugegeben, die Hintergrundgeschichte ist nicht besonders innovativ und zwei Superhelden miteinander zu kreuzen ist mit Sicherheit auch nicht neu. Aber wer zu einer Geschichte greift, in der Wolverine und Hulk als Hybrid auftreten, der möchte einen auf Krawall gebürsteten Antihelden im Zusammenspiel mit einer soliden Erzählung. Das meistert dieser Band mit Bravour. Nun darf man gespannt sein, wie sich „Waffe-H“ im Marvel-Universum schlägt. Nach dem ersten Auftritt hinterlässt er auf jeden Fall schon einige Spuren der Verwüstung und Lust auf mehr.