BATMAN: König der Angst

Batman hat es mal wieder geschafft, den verrückten Joker zu fassen. Wie schon viele Male davor, will er ihn in der Irrenanstalt „Arkham Asylm“ abliefern. Dort angekommen wird er von Insassen überwältigt und Schurke Scarecrow kann ihm bei der Flucht eine Ladung seines Angst-Gases verabreichen. Geschwächt und benebelt jagt die Fledermaus den Widersacher quer durch Gotham. Scarecrow versucht unterdes alles, um Batmans Unterbewusstsein zu analysieren und ihn durch geschickte Manipulation in den Wahnsinn zu treiben. Was ist Wirklichkeit und was ist reine Drogen-Fantasie? Der Superheld muss sich einigen Fragen seiner Vergangenheit stellen und dabei immer einen klaren Kopf behalten.

Diese abgeschlossene Mini-Serie widmet sich voll und ganz der Beziehung zwischen der abgedrehten Vogelscheuche und dem emotional verschlossenen Titelhelden. Psychoanalysen des melancholischen Milliardärs sind dabei nichts neues und auch Autor Scott Peterson bringt dabei keine groß nennenswerten neuen Aspekte mit ins Spiel. Es macht aber trotzdem Spaß zu beobachten wie die beiden Feinde sich über Gothams Dächer jagen und Batman immer wieder in die, durch das Gift induzierte, Albträume abrutscht.

Das besondere Highlight des Bandes sind die Bilder von Zeichner Kelley Jones. Schon in den 90ern zeichnete er viele Cover und Hefte des dunklen Ritters und hat sich so einen Platz im Herzen der Fans erarbeitet. Ein besonderes Merkmal seiner Kunstwerke sind die außergewöhnlich langen und spitzen Ohren von Batman. Zusammen mit den knalligen Farben von Michelle Madsen wirft der Comic einen direkt in der Zeit zurück und lässt Retro-Feeling aufkommen.

„Batman: König der Angst“ ist eine solide, unterhaltsam erzählte Geschichte, die aber vor allem durch die ungewöhnliche Optik punkten kann. Wer ein wenig 90er-Jahre-Flair genießen möchte, einfach eine kurzweilige Batman-Story sucht oder Fan von Kelly Jones ist, wird mit diesem Band seine Freude haben. Wer schnell ist, kann auch die limitierte Hardcover-Variante ergattern, dann macht das Buch auch im Regal eine besonders gute Figur.