KATANGA (Bd. 3): Dispersion

Söldner Cantor und Ex-Sklave Charlie haben Diamanten im Wert von 30 Millionen Dollar bei sich. Unter den Umständen einigen die beiden Männer sich auf einen Waffenstillstand, damit jeder sein Ziel erreichen kann. Cantor will mit seinem Anteil entkommen und Charlie möchte vorher noch seine Schwester Alicia retten. Derweil bereitet sich Orsini, Berater des selbst ernannten Präsidenten von Katanga, seine eigene Flucht aus dem Militärstaat vor. Er ist der Überzeugung, dass sein Söldner ihm die Steine bringt und er danach in ewigem Reichtum leben wird. Aber wer wird am Ende den Schatz einstreichen und einen Ausweg finden?

Das Kreativ-Team aus Autor Fabien Nury und Künstler Sylvain Vallée liefert mit „Dispersion“ den dritten und letzten Band der Katanga-Reihe ab. Vor allem ist das Duo für seine sechsteilige Reihe „Es war einmal in Frankreich“ bekannt. Im Finale galt es noch einige Situationen aufzulösen und Konflikte zu beenden. All das schafft Fabien und zaubert, dank gut strukturierter Erzählung, ein angemessenes, dramatisches und nachvollziehbares Ende. Alle angefangenen Handlungsstränge laufen zusammen und werden behandelt. Wer sich allerdings direkt diesem Buch widmen möchte, sollte gegebenenfalls vorher innehalten und noch mal Teil eins und zwei der Handlung verinnerlichen, um sein Gedächtnis aufzufrischen.

Sylvain ist nach wie vor schonungslos in der Darstellung menschlicher Abgründe. Ob Liebesakt oder Hinrichtung: Er hält sich nicht zurück und zeigt alle notwendigen Details, ohne dabei zu übertreiben oder die Gewaltdarstellungen zu idealisieren. Neben den eindrucksvollen Auseinandersetzungen liegen ihm Mimik und Gestik in den zahlreichen Konversationen besonders gut.

Zum Schluss wird nochmal alles vereint, was die Geschichte bisher ausmachte: Geld, Macht, Korruption, Intrigen und Liebe. Fans von komplexen Polit-Thrillern bekommen mit dieser Reihe einen wahren Leckerbissen, der erzählerisch und optisch auf höchstem Niveau spielt. Man sollte nur unbedingt mit dem ersten Teil anfangen, ansonsten wird man sich nur sehr schwer in diesem Lügengeflecht zurechtfinden.