GREEN CLASS: Alpha (Bd. 2)

Um Amphibien zu studieren unternimmt eine Schulklasse eine mehrtägige Fahrt in die Wälder. Bei der Rückkehr zu ihrem Reisebus stellt die Gruppe fest, dass in der Zwischenzeit ein Virus ausgebrochen ist, der Menschen in fremdartige, aggressive Wesen verwandelt. Außerdem scheinen sich die Kids in einer Zone zu befinden, die vom Rest der Nation mithilfe einer Mauer abgeschottet werden soll. Lucas, Beth, Linda, Sato, Naia und Noah schaffen es nicht rechtzeitig, den Bereich zu verlassen und bleiben isoliert von der Außenwelt zurück. Erst als ein gigantisches Monster zwei von ihnen entführt und mit ihnen durch die Absperrungen bricht, gelingt den anderen die Flucht. Auf der Jagd nach dem Ungeheuer und ihren Freunden stellen sie fest, das die restliche Welt sich stärker verändert hat, als sie es erwartet hatten.

Schon im ersten Band deutete Autor Jérôme Hamon an, dass sich hinter der vermeintlichen Zombie-Apokalypse mehr verbirgt, als er im Auftakt präsentieren wollte und vielleicht auch konnte. Hier ist nun der Beweis dafür, dass er es schafft, richtungsweisende Twists einzubauen und nicht in ein Schema F für dystopische Seuchen-Szenarien zu verfallen. Auch die bisherigen Ungereimtheiten im Hinblick auf Timing und Pacing der Handlung hat er besser im Griff als im Vorläufer. Das zusammen mit einer stark reduzierten Anzahl an gleichzeitigen Handlungssträngen ergibt eine interessante Zombie-Survival-Geschichte mit „Coming of Age“-Einschlag, die gut zu unterhalten weiß.

Zeichner David Tako hält weiterhin an klassischer Panelgestaltung in Form eines festen Rasters fest. Bei den Übergängen zwischen den einzelnen Bildern wird der Künstler aber durchaus experimentierfreudiger, was sich mit einem besseren Lesefluss bemerkbar macht. Im Großen und Ganzen liefert er eine solide Leistung ab, die mit schönen Landschaften und detaillierten Figuren überzeugen kann.

„Green Class 2“ entwickelt sich erfreulicherweise genau in die richtige Richtung. Wo vor allem das Storytelling im Auftakt noch ein wenig ungelenk wirkte, steuert das Duo mit kreativen Ideen und Reduzierung der Komplexität erfolgreich dagegen. Wer aktuell noch nicht genug von Pandemien hat, findet hier auf jeden Fall einen guten Kandidaten, um den einen oder anderen Leseabend zu füllen.