„Nippon“ erzählt die Geschichte von Shinji, der erlebt, wie seine Stadt unter die Kontrolle der Shoguns fällt, die seine Region übernehmen. Als Samurai muss sich Shinji dem Wandel stellen, nicht alles ist so wie es scheint. Rückblicke erzählen vom Bestreben Shinjis und seines Bruders, dem Imperium zu dienen. Aber was ist zwischenzeitlich mit seinem Bruder geschehen? Die Zeit von Oda Nobunaga, dem großen Feldherren ist fast vorüber. Sein Verbündeter Tokugawa Ieyasu ist dabei sein Shogunat zu begründen. Wo liegt Shinjis Loyalität in dieser Zeit des Umbruchs? Eine ganze Reihe Abenteuer erwarten ihn.

Optisch erinnert „Nippon“ an bekannte Werke wie  „Blade of the Immortal“ mit großem Fokus sowohl auf den Hintergrund als auch die Charaktere. Alper Geçgel, bekannt durch vorige Projekte wie „Isidora and the Immortal Chains“ oder „Motel“,  schafft es hervorragend die Illustrationen detailliert und dennoch dynamisch darzustellen. Die Bleistiftzeichnungen sind dabei nicht, wie bei traditionellen Manga weit verbreitet, schraffiert, sondern in eher franko-belgischem Stil koloriert. Da „Nippon“ viel mit Flashbacks arbeitet entschied sich Alper in diesen einen etwas anderen Zeichenstil mit Aquarelltechnik zu verwenden, um eine klare Abgrenzung zu schaffen.

Autor Tarik Yavas kreiert eine vielschichtige Story, die keine reine Samurai-Geschichte ist sondern dem Leser die Schönheit der japanischen Kultur nahe zu bringen versucht. Es geht um politische Ränkespiele und epische Schlachten, aber genau so um Familiendramen, Liebe und eine Abenteuer.

Dieser erste von acht geplanten Bänden führt in die Geschichte ein und stellt die Hauptfiguren vor, man darf also gespannt sein wie sich alles in den weiteren Bänden entwickelt. Für Fans von Abenteuern im feudalen Japan sicherlich interessant, beleuchtet es wichtige historische Geschehnisse eher aus der Sicht der kleinen Leute. Bei dem Kickstarter-Projekt kann man sich für die digitale Ausgabe als PDF, oder eine gedruckte Version entscheiden, je nachdem wie sehr man Regal oder Geldbeutel schonen möchte.

Es braucht nicht immer japanische Künstler um Japans Geschichte zu erzählen, wie man ja auch in der im Splitter-Verlag erschienenen Reihe „Samurai“ sieht. Die vorliegende, von türkischen Künstlern in englischer Sprache verfasste Geschichte kann sich durchaus sehen lassen.

DAS PROJEKT KANN NOCH BIS ZUM 26. MÄRZ BEI KICKSTARTER UNTERSTÜTZT WERDEN!