NEVADA: Route 99 (Bd.2)

Nevada Marquez ist eigentlich Stuntman im Hollywood der frühen 30er Jahre, erledigt aber einige eher kreative Jobs für seine Chefin. Dieses Mal geht es darum, ein Paket Heroin aus Chinatown abzuholen. Ein scheinbar einfacher Job. Doch plötzlich sind Nevada die Triaden und das FBI auf den Fersen. Scheinbar reicht ihm das aber noch nicht und er such sich entlang der brandneuen Route 99 noch ein wenig mehr Streit.

Der zweite Band dieser Reihe bringt den Protagonisten ein wenig mehr in die Moderne. Flugzeuge, Diners das FBI und Heroin sind eher Bestandteile von Stories aus den 30ern und 40ern des vergangenen Jahrhunderts. Fred Duval und Jean-Pierre Pécau schaffen es, eine sehr gelungene Gratwanderung zwischen modernen und Western-Elementen zu schaffen. In diesem Band steht den beiden Colin Wilson zur Seite, ebenfalls bekannt für seine Arbeit an „M.O.R.I.A.R.T.Y.“ oder „Wonderball“. Nevadas Harley-Davidson könnte genauso gut ein Pferd sein, die Werkstatt mit angeschlossenem Diner ein Saloon, die Triaden eine klassische Gangsterbande usw. Auch optisch hat die Graphic Novel wieder viel vom Western, allein des Covers wegen. Dieses zeigt unseren einsamen Cowboy nämlich auch noch auf einem Pferd. Die Zeichnungen sehen besser aus als im letzten Band, Charaktere sind deutlich detaillierter gezeichnet, was vermutlich daher kommt, das sich Jean-Pierre Pécau mehr auf die Zeichnungen konzentriere konnte und die Farben Colin Wilson überließ. Die Kolorierung ist weitestgehend in Erdfarben gehalten, was wohl dem Western-Setting geschuldet ist. Leuchtendere Farben stechen damit aber noch deutlicher hervor.

Die Geschichte um Nevadas und Louises Vergangenheit wird ein wenig ausgeweitet und rückt mehr in den Mittelpunkt, wobei natürlich noch einige Fragen offen bleiben. Der Band kann gut für sich alleine stehen. Einige Meta-Plot-Elemente versteht man natürlich nur, wenn man auch Band eins schon gelesen hat. Die Serie bleibt erst mal spannend, die Charaktere werden ein wenig genauer beleuchtet als im ersten Band, das wäre für eine Nummer eins wohl auch zu viel des Guten gewesen.