BATMAN/CATWOMAN (Bd.1)

Catwoman gegen Batman. Ein Katz- und Fledermaus-Spiel, das beide jahrelang beschäftigte. Sie ließ sich mit den größten Verbrechern Gothams ein und brachte die Reichen um ihr Hab und Gut. Er jagte sie dafür Nacht um Nacht über die Dächer und durch die Gassen der Millionenstadt. Aber mit der Zeit wandelte sich ihre Beziehung und auch die Einstellung der räuberischen Katze zu ihren illegalen Geschäften. Bis es die beiden vor den Altar führte und sie den heiligen Bund eingingen. Wie würde diese Entscheidung das Leben des kostümierten Paares verändern und welche Rolle spielt der Joker in diesem Stück?

Nachdem Tom King früher als gedacht als Autor der Batman-Reihe ersetzt wurde, hat er nun im Black-Label die Chance erhalten, das Ende zu Papier zu bringen, auf das er für den Mitternachtsdetektiv und die geschickte Diebin hingearbeitet hatte. In der Erzählung verwebt er dafür drei Zeitebenen, die sich ständig abwechseln und einen breit gefächerten Eindruck dieser komplexen Liaison vermitteln. Mit dabei ist immer der Verbrecherclown. Schon beim ersten Hochzeitsversuch unternahm er alles in seiner Macht stehende, um auf die Vermählung einzuwirken. Gewohnt emotional und mit viel Fingerspitzengefühl für das zwischenmenschliche erzählt King eine mitreißende Liebesgeschichte, die immer kurz davor steht, in einem Scherbenhaufen zu enden.

Die Geschichte profitiert stark davon, dass mit Clay Mann ein erfahrener Künstler am Werk ist. Seine Bilder sehen großartig aus und bringen eine ganz eigene Ästhetik mit, die gerade in den großformatigen Panini-Alben hervorragend zur Geltung kommt. Vor allem schafft er es dank seiner Expertise die ständigen erzählerischen Zeitwechsel mit geschickter und teils außergewöhnlicher Panelanordung so aufzufangen, dass der Lesefluss nicht unangenehm unterbrochen wird. Dadurch verliert man trotz der Sprünge niemals den roten Faden. Was allerdings auffällig ist, sind die stark sexuialisierten Posen in die Catwoman im stets hautengen Dress gezwängt wird.

Aufgrund des ausführlichen redaktionellen Vorworts kann jeder Leser, der sich in der Welt von Batman heimisch fühlt, bei „Batman/Catwoman“ zugreifen, ohne die Reihe von Tom King zu kennen. Es macht aber deutlich mehr Spaß, wenn man die vorherigen Eskapaden, Diskussionen und Auseinandersetzung mitbekommen und über längere Zeit verfolgt hat. Alles in allem beweist der Schreiber hier aber wieder einmal, mit wie viel Gefühl auch Superhelden-Comics gestaltet werden können. Eine ganz klare Empfehlung!