JLA: Heaven's Ladder - DeinAntiHeld

Es ist ein ganz normaler Tag für die Justice League. Bis auf Batman sitzt das Team in ihrer Basis im Weltall, als ein unendlich großes Raumschiff die Umlaufbahn der Erde kreuzt und diese samt aller Lebewesen mitnimmt. Eine künstliche Sonne und mechanisch erzeugte Rotation lässt die Bewohner des Planeten zunächst nichts davon merken. Beim Versuch herauszufinden, warum die Außerirdischen unsere Heimat mit sich führen, scheinen diese gar kein Interesse daran zu haben, mit den Helden Kontakt aufzunehmen. Bis die Capeträger herausfinden, dass unser Planet nicht der erste ist, dem es so ergeht, ist guter Rat teuer. Die Justice League fasst einen Plan, um die Menschheit und vielleicht sogar das Universum zu retten.

Was nach einer kosmischen 0815-Superhelden-Story klingt, stellt sich schnell als viel mehr heraus. Autor Mark Waid begibt sich auf das weite Feld des Glaubens und den unterschiedlichsten dazugehörigen Religionen. Mit diesem Themenkomplex als Haupttreiber bekommt man eine unterhaltsame, außergewöhnliche Geschichte mit interessanten Sichtweisen auf die Frage nach der Vergänglichkeit. Natürlich fehlt dabei nicht die gewohnte Action in Form von Kloppereien und einem mürrischen Fledermaus-Detektiven, der einen Fall zu lösen hat.

Diese Wiederveröffentlichung kommt als übergroßes Album daher und stellt damit die unglaublichen Zeichnungen von Bryan Hitch in den Mittelpunkt. Und das völlig zurecht! Das beeindruckende Detailreichtum der Figuren und Hintergründe wird nur dann von ihm selbst getoppt, wenn er auf Doppelseiten die Architekturen der Aliens ausbreitet. Optisch ein Knaller, da freut man sich über die Wahl des ungewöhnlichen Formats.

„Justice League America: Heaven’s Ladder“ ist eine tolle, abgeschlossene Story, der man das Alter an der ein oder anderen Stelle zwar anmerkt, allerdings nie in einem störenden Maße. Wer an kosmisch-religiösen Erzählungen interessiert ist, sollte hier einen Blick riskieren.