TEBORI (Bd.3)

Yoshi, der sich gänzlich dem Tebori, der traditionellen Kunst des Tätowierens verschrieben hat, gerät immer tiefer und gegen seinen Willen in die Untergrundwelt der Yakuza. Leider wird er von einer Ermittlerin benutzt, um hohe Yakuza-Bosse zu belauschen. In den Augen der Verbrecher ist unser junger Künstler nun mitschuldig und es muss ein großes Opfer gebracht werden, um ihn von seiner Schuld rein zu waschen. Und als wäre das nicht schon genug, verfolgt ihn eine legendäre Kreatur, die eigentlich in das Reich der Mythen gehört.

José Manuel Robledo bringt die Trilogie mit diesem Band zu einem wohlverdienten und beeindruckenden Ende. Der Kreis schließt sich, aus dem Schüler wird der Meister und (nahezu) alle losen Fäden werden verknüpft. Die Story ist vielschichtig, der Fokus liegt natürlich hauptsächlich auf Yoshi, aber der Blickwinkel wechselt häufig zu anderen bekannten Figuren. Zu Yoshis Meister, den Agenten, die in der Yakuza-Angelegenheit ermitteln, Yoshis Freunden, aber auch Yoshis Feinden, die ihre eigenen Ziele verfolgen. Unterstrichen wird die Story hervorragend von den fesselnden Artworks aus der Feder von Marcial Toledano. Die Panelstruktur ist oft ungewöhnlich und betont die rasante Action, ist manchmal aber auch eher traditionell in ruhigeren, dialoglastigen Abschnitten. Besonders das Design des Shura, der mystischen Kreatur, die bisher in erster Linie als Tätowierung auftauchte, ist makellos und entsetzlich zugleich.

Der Leser bemerkt recht deutlich, das die beiden Kreativen sich sehr gründlich mit japanischer Kultur auseinandergesetzt haben. Verhaltenskodexe der Yakuza, wie aber auch ganz reguläre, alltägliche Rituale sind gut zu erkennen, ohne dass man mit der Nase darauf gestoßen wird. Alles fließt sehr gut und wirkt ungezwungen.

Als krönender Abschluss der Trilogie selbstverständlich unverzichtbar. Die gesamte Geschichte liest sich wunderbar als Stück in drei Akten, der Aufbau ist genial. Für das frühere Werk des Kreativteams „Ken Games“ waren ja vier Akte veranschlagt, auch da lohnt es sich einen Blick drauf zu werfen.