USAGI YOJIMBO: Tomoes Geschichte (Bd.22)

Tomoe Ame ist eine der wichtigsten Gefährtinnen an der Seite des inziwschen effektiv gar nicht mal so einsamen Hasen-Samurai Miyamoto Usagi. Im neuesten Band der völlig zurecht langlebigen US-Indie-Reihe drehen sich alle alleinstehenden Geschichten daher entweder um die loyale Katzendame, oder ihre beeindruckend vielschichtig angelegte Beziehung zum langohrigen Hauptprotagonisten der Reihe. Egal ob es darum geht, wie die geschickte Schwertkämpferin zur Persönlichen Leibwächterin von Lord Noriyuki aufsteigen konnte, um eine Stammlesern wohlbekannte, dämonische Tuschefeder oder einfach nur darum, wie eine traditionelle, japanische Teezeremonie von Statten geht – Der großartige Stan Sakai ist und bleibt ein Meister seines Fachs.

Der Witz und die Energie seiner tierischen Historien-Japaner verkehren nicht den tiefen, leerreichen Anspruch der vielseitigen Geschichten voller japanischer Folklore und Tradition, sondern komplementieren ihn wundervoll, machen den ganz besonderen Spirit des langlebigen Herzensprojekts aus. Dabei wechselt Sakai zwischen epischen, über mehrere Hefte angelegte Storylines wie etwa im letzten Band „Der Schatz der Mutter des Gebirges“, bei dem ebenfalls Tomoe im Mittelpunkt stand und andererseits leichtfüßigen, abwechslungsreichen Kurzgeschichtensammlungen wie eben hier in „Tomoes Geschichte“. Seine launig-charmanten und ausdrucksstarken Cartoon-Panels bricht Sakai dabei immer mal wieder mit opulenten Splash-Pages auf, wie etwa zu Beginn der Leseprobe auf der Verlagshomepage.

„Usagi Yojimbo“ verbindet US-Indie, frankobelgische Funnies und insbesondere folkloristischen Manga-Content zu einem ganz besonderem, eigenem Comic, dessen anhaltender Erfolg trotz kaum vorhandener Abweichungen in Konzept und Präsentation ihm uneingeschränkt Recht geben. Ein trotz aller Preise noch viel zu wenig beachtetes Werk, dass mit jedem neuen Band abliefert und kleine Meilensteine setzt.