BLACK HAMMER: Reborn (Bd.2)

Lucy Weber war in ihrem früheren Leben mal die bewunderte und bei allen Schurken gefürchtete Superheldin „Black Hammer“. Aber dann wurde sie irgendwann sesshaft, heiratete, bekam Kinder und auch die Gegenspieler wurden ruhiger. So verschwand das Kostüm in der Mottenkiste und eigentlich hatte Lucy diese Phase bereits hinter sich gelassen. Jetzt droht „Spiral City“ aber eine multidimensionale Katastrophe und es scheint keinen Ausweg mehr zu geben. Die Heldin muss zurückkehren und den Planeten vor dem Untergang retten. Zum Glück ist sie nicht die einzige Capeträgerin und kann auf schlagkräftige Unterstützung hoffen. Während sie zurück in ihr Alter Ego findet, scheint „Colonel Weird“ dem Geheimnis aber schon viel näher zu sein.

Mit großen Schritten geht es nach fünf Jahren (dt. Erstveröffentlichung 19.03.2018) auf das Finale und dazugehörige Ende des Hammerverse zu. Für diesen Abschluss führt Jeff Lemire jetzt alle Fäden zusammen, die er auf dem Weg gesponnen und teilweise liegen gelassen hat. Diverse Figuren aus Spin-offs bekommen ihren Platz in der Haupthandlung. Allem voran „Skulldigger“, der eine außerordentlich wichtige Figur in diesem Abenteuer spielt. Als interessierter Leser sämtlicher Nebenhandlungen fühlt es sich so an, als würde man durch die Story für diese lang anhaltende Treue belohnt werden. Wer lediglich die Hauptreihe gelesen hat, wird mit einigen Wissenslücken kämpfen müssen und büßt damit einiges an Lesespaß ein.

Für den zweiten Teil von „Reborn“ schwingt der Künstler Malachi Ward den Zeichenstift. Auch mit ihm geht es gewohnt modern weiter und alles ist geprägt vom bekannten Stil der Superhelden-Comics. Hervorzuheben ist hier an einigen Stellen seine Arbeit mit ineinander verschachtelten Panels, die in Ansätzen an die aufwendigen Arbeiten von Andrea Sorrentino erinnern.

Wer zuletzt den Eindruck hatte, dass „Black Hammer“ unnötig zerfasert ist und eigentlich keinem inhaltlichen Ziel mehr folgte, wird mit Freude feststellen, dass „Reborn“, das wieder ändert. Hier geht es endlich wieder an das Herz des Indie-Superheldenuniversums. Hoffentlich kann dieses Niveau gehalten werden und uns wird zum Schluss ein ordentlicher Paukenschlag aus den Socken hauen.