Band 65 – Pfad des Schicksals

Die Hoth-Basis der Rebellen wurde zerstört, Luke Skywalker von Darth Vader besiegt und demoralisiert und mit der Rebellion sieht es generell schlecht aus. Han Solo ist in Carbonit eingefroren und wer weiß wo in der Galaxis verschollen. Aber die Helden um Prinzessin Leia geben nicht auf. Auch wenn sie das eine oder andere Mal auf die Hilfe des zwielichtigen Lando Calrissian zurückgreifen müssen.

2020 markierte bei Marvel einen Neustart der Star Wars Serie. Die Gelegenheit ist recht günstig, die erste Inkarnation behandelte das Geschehen unmittelbar nach den Geschehnissen im ersten Film („Star Wars IV – Eine neue Hoffnung“) und brachte einige Nebenserien verschiedener Länge wie „Darth Vader“ oder „Leia“ mit sich. Die Comicserie „Star Wars“ beginnt hier also mit einem neuen „Heft 1“ und schließt mit den sechs in dieser Kollektion vereinten Einzelheften direkt an den zweiten Film („Star Wars V – Das Imperium schlägt zurück“) an. Luke muss mit seiner Niederlage auf verschiedenen Ebenen klarkommen, Leia und Chewbacca müssen wohl oder übel Landos Hilfe annehmen um Han Solo zu finden. Eine sehr interessante Epoche im Star Wars-Universum, geprägt von einem düsteren zweiten Teil der ersten Trilogie. Schließlich endete dieser Film ganz und gar nicht mit einem Happy End, was nach dem doch recht linear strukturierten ersten Teil doch sehr ungewohnt war. Eine Art „Anlauf nehmen“ für den furiosen (damals) letzten Teil.


Pfad des Schicksals Autor: Charles Soule. Künstler: Jesús Saiz, Arif Prianto, Rachelle Rosenberg, Dan Brown. Übersetzung: Matthias Wieland. 144 Seiten Hardcover. 16,99 EURO erschienen bei PANINI


Band 66 – Doktor Aphra: Glück und Schicksal

Nicht nur die Hauptreihe wurde mit einem neuen „Heft 1“ neugestartet, auch die beliebte Serie der titelgebenden Space-Archäologin brauchte frischen Wind. Dieser kommt aus Richtung der Autorin Alyssa Wong, die mit diesem Heft ihr Star-Wars-Debut feiert. Das gleiche gilt auch für die Zeichnerin Marika Cresta (Marvel-Fans aus „Spider-Verse“ und „Captain Carter“ bekannt). Beide liefern hervorragende Arbeit ab. Die Essenz Doktor Aphras bleibt erhalten, aber der Leser bekommt einen neuen Blickwinkel geliefert. Nicht nur inhaltlich, auch optisch. Damit setzt Marvel die Tradition fort, für die „Nebenreihen“ immer mal wieder andere Stile auszuprobieren. Die Story ist solide und hält die eine oder andere Überraschung für den Leser parat. Optisch bleiben keine Wünsche offen. Fans ungewöhnlicher Panel-Layouts kommen hier voll auf ihre Kosten.

Besonders gelungen finde ich die Idee, auf Randpersonen der Original-Trilogie etwas näher einzugehen, um ihnen etwas mehr Tiefe zu verleihen und die neue Story besser mit Altbekanntem zu verknüpfen. Die Familie Tagge spielt ja bereits seit dem ersten Film eine Rolle in der Welt von George Lucas.


Doktor Aphra: Glück und Schicksal Autor: Alyssa Wong. Künstler: Marika Cresta, Rachelle Rosenberg. Übersetzung: Justin Aardvark. 112 Seiten Hardcover. 16,99 EURO erschienen bei PANINI


Band 67 – Operation Starlight

Die Rebellion ist unstrukturiert und über die Galaxis verteilt. Ein neuer Stützpunkt muss gefunden werden und das Imperium ist den Streitkräften der Rebellen auf den Fersen. Und das mit Macht in Form der imperialen Kommandantin Ellian Zahra, die einen ganz besonderen Sternenzerstörer kommandiert, der während der Zerstörung des Todessterns beschädigt wurde. Auch die Besatzung ist handverlesen. Jeder an Bord hat jemanden auf dem Todesstern verloren, einschließlich Zahra. Parallel zu dieser Hauptgeschichte sucht Luke nach seinem verlorenen Lichtschwert und Leia nach Hinweisen zum Verbleib von Han Solo. Es bleibt also abwechslungsreich. Charles Soule hat weiter das Steuer in der Hand und kann die Geschichte um die Rebellen spannend weiterführen. Der Spagat zwischen „Nähe zu den Filmen“ und „Kreativer neuer Story“ ist ja häufig schwierig, Soule gelingt es aber weiter sehr gut, die Geschichte zwischen den Filmen mit spannendem, aber nicht zu weit entferntem Inhalt zu füllen.


Operation Starlight Autor: Charles Soule. Künstler: Rachelle Rosenberg, Ramon Rosanas, Jan Bazaldua. Übersetzung: Matthias Wieland. 128 Seiten Hardcover. 16,99 EURO erschienen bei PANINI


Band 68 – Kopfgeldjäger: Im Fadenkreuz

Leicht hatte Beilert Valance es nie. Aufgewachsen in einer Bergarbeiterfamilie auf dem Planeten Chorin lernt er bereits in jungen Jahren, was harte Arbeit bedeutet. Valance begibt sich auf die imperiale Akademie, wo er Han Solo trifft und wird Soldat. Er stürzt sich in jede Schlacht, in die seine Vorgesetzten ihn schicken, bis er schwer verwundet wird. Mittels kybernetischer Implantate kann er gerettet werden, wird jedoch ausgemustert. Seitdem schlägt er sich als Kopfgeldjäger durch. In Band 63 wurde seine Vorgeschichte bereits näher beleuchtet. Nun sieht sich Valance plötzlich zwischen zwei verfeindeten Clans und auf seinen Kopf ist ein Preis ausgesetzt. Ihm auf den Fersen ist niemand geringeres als 4-LOM und Zuckuss. Eine gelungene Fortsetzung der Kopfgeldjäger-Storyline, welche die eine oder andere Anregung aus den Legacy-Star-Wars-Romanen aufgreift. Valance selbst teilt Vorgeschichte und einige Charakterzüge mit dem berüchtigten Darth Bane, der selbst vermutlich nicht mehr im „neuen“ Star Wars Universum auftauchen wird. Das macht den neuen Kopfgeldjäger durchaus interessant und ihn zusammen mit alteingesessenen Gildenmitgliedern zu sehen führt zu einer spannenden Jagd quer durch die Galaxis. Wie üblich lädt sich Marvel für die Bände, die nicht zur Hauptreihe gehören einige interessante Gäste ein. Autor Ethan Sacks kennen wir bereits aus „Galaxy‘s Edge“ (Band 54 der Kollektion), Zeichner Paolo Villanelli aus „Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel“ (Band 55). Gerade diese Abwechslung ist es, was die Star Wars Marvel Comic Kollektion so spannend macht.

Kopfgeldjäger: Im Fadenkreuz Autor: Ethan Sacks. Künstler: Paolo Villanelli, Arif Prianto. Übersetzung: Justin Aardvark. 128 Seiten Hardcover. 16,99 EURO erschienen bei PANINI