FREAK`S SQUEELE (Bd.7): A-Move & Z-Movie

Das ist nun also das Ende der Reise. Das Ende der drei Superhelden-Studenten, das Ende ihrer magischen Super-Universität. Es ist auch das Ende der ambitionierten Mühen von Künstler Florent Maudoux, der die im Ursprungsland Frankreich noch mit einigen Spinoffs bedachte Hauptreihe trotz der großen Arbeitslast und des mitunter mäßigen Erfolgs abschließen konnte. Mit den ersten Bänden schienen die großen Pläne, die Verwebung von epischer Fantasy, japanischen Slapstick-Einlagen, krachender Action und gefühlvoller Coming-Of-Age-Story auch ganz gut aufzugehen.

Viele der ganz offensichtlichen Qualitäten sind der sympathisch-eigenwilligen Serie auch bis in ihr Finale erhalten geblieben. Maudouxs extrem sicherer Strich etwa, der wie bei erfahrenen japanischen Mangaka einen bei jeder Perspektive und jedem Grad der Reduktion immer eindrucksvoll präzisen Umgang mit den sorgsam einstudierten Proportionen der Figuren und ihrer Welt hat. Auch das tolle Gefühl für komisches Timing, selbst in dramatischen Situationen ist eine Disziplin, in der die sympathischen Freaks bis auf der Zielgeraden überzeugen können.

Nichtsdestotrotz wurden bereits bei den letzten Bänden Ermüdungserscheinungen sichtbar, die sich im leider sehr wenig emotionalen, überdrehten Blockbuster-Finale der Saga weiter manifestieren. Lieb gewonnene Nebencharaktere und Insider-Gags erfahren zwar ihre Verbeugungen, gehen aber im allgegenwärtigen Explosions- und Blockbuster-Chaos unter. Das ist sehr schade und dem starken, steinigen Weg der hierher geführt hat auch nicht immer würdig.

In seinem Nachwort thematisiert Maudoux diese Phänomene, die Rückschläge, die Anstrengung und die persönliche Entfremdung, die bei ihm dem Thema Universität gegenüber im langen Entstehungsprozess der Reihe Einzug gehalten hat. Es ist ein sehr ehrliches Nachwort, das auch bei noch so enttäuschten Lesern viel Verständnis ernten und Klarheit schaffen wird.

„A-Moves & Z-Movies“ ist eine trotz der nur vereinzelten kolorierten Seiten inhaltlich grellbunte Materialschlacht. Ein actionreiches Schlusswort, in dem die zuvor so starken leisen, gefühlvollen Momente zwischen den so toll aufgebauten Charakteren deutlich zu kurz kommen. Aber es ist auch das letzte Kapitel einer Reihe, die bis hierher so viel originelle und tolle Momente geboten hat, dass man es als wenn auch dahingeklecksten Schlussstrich nicht missen möchte.