Die Androiden aus der Welt von „Ein seltsamer Tag“ sind schon skurille Kerlchen. Egal ob in trivialen, all zu menschlichen Jobs oder sogar als Schöpfer der Menschheit führen sie Leser:innen der Zeitschrift „phantastisch!“ seit mehr als zehn Jahren vor Augen, wie unsinnig, unlogisch und absurd wir Menschen uns doch immer wieder verhalten. Ganz egal ob die stählernen Protagonisten uns nun imitieren oder selbst den Kopf über uns haarlose Affen und unseren Unsinn schütteln – Dass Menschen und ihr ganzes Zeug echt komisch sind ist ein zentraler Erzählstrang der sehr sympathischen, kurzen Scifi-Episoden.

Die Handlung oszilliert dabei zwischen angedeuteten, philosophischen Überlegungen und herrlich stumpfem Unsinn. Mal fühlt man sich durch wenig subtilen Schabernack an Adams, Pratchett oder Monty Python erinnert, kurz darauf findet „Ein seltsamer Tag“ dann aber auch mal leisere, nachdenkliche Töne, die aber nie den klar auf Unterhaltung abzielenden Tenor torpedieren, sondern ihm nur Tiefe, Wärme und Charakter verleihen.

Auch visuell weiß die Gesamtausgabe der komischen Roboter durchaus zu überzeugen. Die mechanischen Hauptdarsteller selbst, schleimige Aliens und gewaltige Raumschiffe verfügen zwar immer über die notwendige technische Präzision, um die Bilder gründlich und schlüssig aussehen zu lassen, haben aber insbesondere dank dem tollen Inking auch viel eigenen Charakter. Auch die Farben sind technisch über jeden Zweifel erhaben, hätten mit einer analogeren, klassischeren Optik dem extrem zeitlosen und eleganten Steampunk-Stil des Bandes aber auch möglicher Weise besser entsprechen können.

Insgesamt ein toller Band für Freunde klassischer Sciencefiction und britsich-nerdigen Humors, auch wenn sie bislang keine regelmäßigen Comicleser waren. Vielleicht werden sie es ja nach einer Fahrt mit der transuniversalen Eisenbahn.


EIN SELTSAMER TAG: Die transuniversale Eisenbahn und andere Robotermärchen, Autor: Olaf Brill, Künstler: Michael Vogt, 104 Seiten, Hardcover-Album, 29,00 Euro,  Erschienen bei PANINI