Während der Konflikt zwischen Rebellion und Imperium die Galaxis immer mehr ins Chaos stürzt blüht die Gilde der Kopfgeldjäger auf. Beide Seiten nehmen ihre Dienste in Anspruch und gelegentlich kommen sich selbst die Profis gegenseitig in die Quere. So auch hier. Kopfgeldjäger Valance ist auf der Suche nach einer alten Bekannten, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Mit ihm konkurrieren Boba Fett und Bossk, beides ebenfalls berüchtigte Jäger. Nicht nur, dass die drei hier als Rivalen auftreten, sie verbindet auch ein früherer, gemeinsamer Auftrag, der nicht gerade ideal verlaufen ist.
Autor Ethan Sacks ist dem ein oder anderen bestimmt schon aus „Galaxy’s Edge – Das Sith-Relikt“ oder anderen Star-Wars-Veröffentlichungen bekannt. Auch andere Marvel-Größen, wie „Old Man Hawkeye“ oder „Old Man Quill“ gehen auf sein Konto. Er vermag also durchaus spannende Geschichten zu erfinden und diese auch gut rüberzu bringen. Das trifft auf „Kopfgeldjäger – Für eine Handvoll Credits“ genauso zu. Immer wieder gibt es Rückblicke zu dem verpatzten Auftrag von Damals, immer mehr bekommt der Leser Einblick in die damalige und daraus resultierende Motivation der Kopfgeldjäger. Mit Paolo Villanelli steht Ethan ein ebenso begabter Marvel-Profi zur Seite, dessen Portfolio „Iron Man“, „Deadpool“ und viele andere umfasst. Vor seiner Zeit bei Marvel war der gebürtige Römer bei „Boom Studios“ am „Hellraiser Bestiary“ beteiligt und bei „IDW Publishing“ für Serien wie „G.I.Joe“ oder „Actionman“ verantwortlich. Wie aus der Marvel-Star-Wars-Reihe gewohnt sind die Zeichnungen extrem detailliert und dynamisch. Actionszenen sehen hervorragend aus, man fühlt sich mitten in das Geschehen hinein versetzt.
Häufig muss man skeptisch sein wenn Marvel komplett neue Charaktere vorstellt. Valance ist so einer, auch wenn er hier nicht seinen ersten Auftritt hat, sondern bereits aus „Jagd auf Vader“ bekannt sein könnte. Häufig, aber nicht immer. Er reiht sich hervorragend in die Riege der Kopfgeldjäger ein. Durch die vielen Rückblicke wird der Eindruck erweckt Valance, Bossk und Boba kennen sich schon lange, was den Protagonisten dieses Abenteuers praktisch zu einem bereits etablierten Charakter werden lässt. Auch Befürchtungen er könne den Band über einfach im Schatten des Fan-Lieblings Boba Fett stehen bleiben unbegründet. Eine sehr gelungene Story im schier unendlichen Star-Wars-Universum, die sowohl Leser mit oberflächlichem als auch detailliertem Wissen der Materie zu begeistern weiß.
STAR WARS SONDERBAND: Kopfgeldjäger – Für eine Handvoll Credits (Bd.1), Autor: Ethan Sacks, Künstler: Paolo Villanelli, 136 Seiten, Softcover, 17,00 Euro, Erschienen bei PANINI
