43 Jahre nach den Ereignissen des zweiten „Alien“-Kinofilms und ein Jahr nach dem „Feuer und Stein“-Comic-Crossover angesiedelt soll eine abgebrühte Truppe von Colonial Marines im Auftrag der Weyland-Yutani-Corporation ein geheimnisvolles, hufeisenförmiges Raumschiff sicherstellen. Was zunächst nach einer wenig aufregenden Bergungsmission klingt verwandelt sich schlagartig in ein blutiges Himmelfahrtskommando. Eine Gruppe außerirdischer Jäger scheint ebenfalls großes Interesse an dem rätselhaftem Raumfahrzeug zu haben und rückt den stahlharten Soldaten mit einem tödlichem Arsenal exotischer Waffen und vor allem jeder Menge fanatischer Entschlossenheit zu leibe…

Bereits in „Feuer und Stein“ ging es darum, die futuristischen Monstermythen der Fox-Filmstudios in einer großen, epischen Geschichte miteinander zu verknüpfen. Das macht Sinn, denn auch wenn die „Alien vs. Predator“-Filme hinter den Erwartungen von Fans und Kritikern zurückblieben, gehen sie auf eine populäre, im Comic-Medium geborene Liaison der monströsen Cousins von E.T. zurück. Dieses Mal sollen die einzelnen Episoden noch fließender miteinander verbunden, eine fortlaufende Handlung anstatt durch einen roten Faden miteinander verbundener Mosaiksteine werden.

Ob das gelingt kann man nach der Lektüre des ersten Bandes von „Leben und Tod“ noch nicht sicher sagen. Was jedoch auffällt, ist die extreme Nähe zur Atmosphäre des ersten Predator-Films. Sowohl der kernige Soldatentrupp, als auch das Katz- und Maus-Spiel mit den rivalisierenden Predatoren versprühen retrospektive Glückseligkeit, nicht zuletzt durch den Eighties-Look der Zeichnungen von Künstler Thies und der ebenfalls für die Epoche charakteristische, schlichte Farbgebung.

„Leben und Tod – Predator“ ist wenig überraschend kein innovativer Meilenstein des Sci-Fi-Comics, keine inhaltliche oder künstlerische Offenbarung. Das waren aber auch die bis heute ungebrochen populären Filme nicht. Stattdessen geht es ganz klar um das ikonische „Look & Feel“ des Predator-Franchise, dass trotz der beginnenden Verknüpfung mit der deutlich moderneren „Prometheus“-Storyline immer erfreulich nah an seinen unterhaltsamen und coolen Wurzeln bleibt. Wem die Vorgängerreihe zu wild gemixt war, wer klassische, schnörkellose Weltraummonster-Action will, der kommt mit „Leben und Tod“ ganz klar auf seine Kosten.


LEBEN UND TOD (Bd.1): Predator
Autor: Dan Abnett
Künstler: Brian Albert Thies
96 Seiten
Softcover
15,00€
Erschienen bei Cross Cult