Am Ende von „Avengers: Age of Ultron“ entscheidet Bruce Banner alias „Der unglaubliche Hulk“ selbstloser und sehr anständiger Weise seinen grünen und außerordentlich tödlichen Hintern via Raumschiff möglichst weit weg von allem intelligenten Leben ins Weltall zu schießen. Wie aufmerksame Kinogänger nach „Thor: Ragnarok“ nun wissen, verschlägt es den griesgrämigen Giganten auf einen fernen Planeten, wo er in grausamen Arenakämpfen gegen andere Monstrositäten bestehen soll. Selbstredend stammt dieser Plot nicht unmittelbar aus der Feder eines Hollywood-Drehbuchschreiberlings, sondern ist tatsächlich der Handlungsrahmen des Comic-Events „Planet Hulk“, einem der wichtigsten und umfassendsten Handlungsbögen rund um unseren froschfarbenen Lieblingscholeriker.

Wie es sich für epische Ereignisse in Superhelden-Comics gehört, werden diese bereits vorab eingeleitet und hinterlassen oft tiefgreifende Spuren bis tief in die Seiten ihrer kostümierten Kollegen. In der ebenfalls als Trickfilm (man beachte den Trailer weiter unten auf der Seite) umgesetzten Storyline ist es jedoch nicht Bruce Banner selbst, der Konsequenzen aus der gewaltigen Zerstörungskraft seines Alter Egos zieht. Die „Illuminati“, eine Art intellektuelle Superhelden-Freimaurerloge beschließt federführend durch Reed Richards von den „Fantastischen Vier“ den Hulk gegen seinen Willen hinaus in die Weiten des Kosmos zu ballern. Aus genau diesem Grund kehrt der Hulk viele, viele Hefte später auf die Erde zurück um den „World War Hulk“ zu entfesseln, einem weiteren der besagten Hulk-Super-Events, das ebenfalls aus der Feder von Greg Pak stammt.

Wer wie auch ich nun darüber verwundert ist, wieviel multimediale Liebe dem Sohn Odins nun durch seinen neuen Film widerfährt, ohne dass wirklich Bezug auf das knuddelig-verstrahlte Verlagsmonster genommen wird, dem kann geholfen werden. Für rund 40,00 Euro können Grünspahn-Fans und Marvel-Historiker sich das aus zwei Bänden bestehende, umfassende „Planet Hulk“-Paket ins heimische Regal holen. Das lohnt sich tatsächlich, denn von einigen visuellen Ausreißern im Prolog und Nachklang einmal abgesehen ist der intergalaktische Gladiatoren-Kampf tatsächlich großes Comic-Actionkino. In bester „Heavy Metal“-Tradition gibt es hier vor allem viel pathetischen Zorn, episch-brutale Schlachten und natürlich den majestätischen Aufstieg eines grünhäutigen Revolutionsführers zu bestaunen.

Klar kann man sich darüber streiten, wie umfassend man denn mit ergänzendem Material rund um die eigentliche, in zwei Kapitel aufgeteilte Haupthandlung versorgt werden möchte. Es bleibt aber jedem Leser optional überlassen, ein paar Seiten zu überspringen, die man tatsächlich für unnötig hält. Gemessen am insgesamt fairen Preis für die zwei fetten Paperback-Sammelbände werden die meisten Leser sich eher darüber freuen, dass sie so umfassend versorgt sind, was die Storyline angeht.

„Planet Hulk“ ist ein wichtiger Meilenstein in der Kontinuität des Marvel-Universums und sollte vor allem dann nicht in einer Sammlung fehlen, wenn der grüne Grobian einen festen Platz darin hat!


PLANET HULK (Bd.1)
Autoren: Peter David, Daniel Way, Greg Pak
Künstler: Adam Kubert, Keu Cha, Chuan Santacruz
252 Seiten
Softcover
19,99 Euro
Erschienen bei Panini


PLANET HULK (Bd.2)
Autor: Greg Pak
Künstler: Carlo Pagulayan, Aaron Lopresti, Gary Frank, Takeshi Miyazawa
252 Seiten
Softcover
19,99 Euro
Erschienen bei Panini


 Trailer für den „PLANET HULK“-Trickfilm:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden