DEADLY CLASS: Blutige Liebe (Bd.7)

Achtung: Da es sich um den siebten Band einer fortlaufenden Reihe handelt, sind Spoiler leider unvermeidbar. Fühlt euch gewarnt!

Als sich ein Mann von einer Brücke stürzt, bringt dieser beim Aufschlag die Eltern von Marcus um. Der Waise erweist sich als schwierig und landet eines Tages über Umwege in einer speziellen Schule. Dort werden Kids aus verschiedenen sozialen Schichten zu Profikillern ausgebildet. Er findet dort einige gute Freunde, macht sich aber noch viel mehr Feinde. Bei dem Wechsel vom ersten ins zweite Schuljahr müssen die Lehrlinge eine für die meisten tödliche Prüfung ablegen. Diesen Zeitpunkt nutzen Marcus und seine Clique zur Flucht. Während in der Lehrstätte eine neue Generation Jugendliche ankommen, glaubt der Geflüchtete in seinem Unterschlupf in Sicherheit zu sein. Aber schnell muss er feststellen, dass seine Vergangenheit ihm dicht auf den Fersen ist.

Ob Blog oder Podcast, wir loben Rick Remender regelmäßig für seine Titel wie „Low“, „Fear Agent“ oder „Seven to Eternity“ über den grünen Klee. Anderes bleibt einem auch bei „Deadly Class“ gar nicht übrig. Es ist beeindruckend, wie er Kapitel um Kapitel die Figuren aufbaut und immer weiter entwickelt. Unterschiedlichste Gruppendynamiken entstehen und auch der eine oder andere unerwartete Twist weiß den Leser zu überraschen. Die Mischung aus „Coming of Age“, Serienkiller-Ausbildung und einer Wagenladung voll popkultureller Anspielungen auf die Achtziger-Jahre machen diese Reihe zu einem ganz besonderen Lesevergnügen.

Der siebte Band könnte inhaltlich als der schwächste von allen bezeichnet werden. Im Kern handelt es sich um eine lang gezogene Splatter-Sequenz, in der keine Körperteile an der vorgesehenen Stelle bleiben. Das wird der Grundidee aber nicht ganz gerecht. In diesem Buch löst der Autor alle Spannungen auf, die er über die komplette Zeit seit Heft eins aufgebaut hat. Dazu gehören ein Haufen Konfrontationen, auf die Fans schon gespannt warten und nun auf einem blutroten Tablett serviert bekommen. So fügt sich auch dieses Teil perfekt in das fein sortierte Puzzle ein und bringt einigen Spaß sowie unglaublich viel Action mit sich.

Neben dem tollen Setting und den Charakteren passen auch Wes Craigs dynamische Bilder wie die Faust aufs Auge. Er versteht es, den Flair der Achtziger aufs Papier zu bannen und gerade die schnellen, chaotischen Momente geordnet und nachvollziehbar in Panels zu gießen.

„Deadly Class“ gehört zur absoluten Comic-Oberklasse und ist unbestreitbar ein „Must Read“! So regelmäßig und schnell wie Cross Cult die Bücher veröffentlicht, werden wir voraussichtlich in diesem Jahr auch noch die Veröffentlichungen aus den USA einholen und somit auf dem aktuellen Stand sein.