In einem unserer ersten Artikel aus dem neu überarbeiteten GAMES-Segment haben wir über das GPi-Case von Retroflag berichtet, einer Art Selbstbausatz für einen inoffiziellen „GameBoy Classic Mini“. Die Technologie, die dabei in diesem Gehäuse zum Einsatz kam war ein „Raspberry Pi“-Minicomputer, für den es ein Softwarepaket namens „RetroPie“ gibt. Dieses Paket vereinfacht es erheblich, die vielfältig einsetzbaren Mini-Computer in schicke kleine Retro-Konsolen zu verwandeln. Einige Bastler verliehen diesen charmanten kleinen Zeitmaschinen ein nostalgisches Äußeres, indem sie relativ aufwändig die Gehäuse alter Nintendo-, Sega- oder Sony-Konsolen ausschlachteten und ihrem Pi darin ein optisch würdiges Zuhause gaben. Unser lieber Kollege Sascha Kummer von Nerdzig hat auf einem anderen YouTube-Kanal mal so ein Experiment gewagt und sich dabei echt gut geschlagen.

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Wem dafür handwerkliches Geschick oder Geduld fehlen, für den hat Retroflag weitere Möglichkeiten in Petto, den eigenen RetroPie (bislang eignen sich die Gehäuse noch nicht für die neuen Vierer-Modelle) in eine schicke, amtlich aussehende Mini-Retro-Maschine zu verwandeln. Das SUPER-Pi-Case existiert dabei in einer US-Variante, und in einer japanischen, die unserer europäischen wie ein Ei dem anderen gleicht und daher in unseren Breitengraden die erste Wahl für so ein Projekt sein dürfte.

Für in der Regel rund 30€ bekommt man ein Paket aus den täuschend echt gestalteten Gehäusen samt Ergänzungs-Platine und entsprechenden USB-Controllern bei großen Online-Versandhäusern, die sich qualitativ nicht vor den optional kabellos erhältlichen Referenz-Nachbauten der Firma 8BitDo verstecken müssen. Einzig der gefederte Mechanismus der Modulklappe ist etwas anfällig und störrisch. Das scheint auch der Hersteller bemerkt zu haben und liefert die bald erhältliche neue Edition der beliebten Pi-Gehäuse mit einem halbierten Fake-Modul aus, das per Magnet auf dem dann überflüssigen Schacht positioniert und abgenommen werden kann, ohne das Werkzeug dabei zum Einsatz kommt. Die Micro-SD-Karten die man sonst in eben diesem zickigem Schacht verstauen konnten packt man fortan einfach ins aufklappbare Pseudo-Modul. Hübsch!

Ein echter Mehrwert den die Retroflag-Gehäuse und somit auch das SUPER-Pi-Case bieten, sind frontale Controlleranschlüsse und funktionierende Power- und Reset-Schalter, für die zuvor relativ unkompliziert ein kostenlos erhältliches Script auf den Pi installiert werden muss. Statt wie sonst den Pi ähnlich einem Desktop-Computer nach der gepflegten Daddelsession herunterzufahren muss man nun nur noch den Power-Schalter betätigen, das Script fährt im Hintergrund das System herunter.

Insgesamt gibt es außer der nun überflüssigen Modulklappe wirklich nichts zu meckern. Gute Verarbeitung, ein fairer Preis und jede Menge eingesparter Aufwand sprechen eine deutliche Sprache. Retroflag ist ganz klar einer der wichtigsten und zuverlässigsten Hersteller für gepflegte Retrospielereien.


SUPERPi CASE-U, Hersteller: Retroflag, ca. 30,00 Euro, Erschienen bei RETROFLAG

SUPERPi CASE-J, Hersteller: Retroflag, ca. 30,00 Euro, Erschienen bei RETROFLAG