ROCKY BEACH

„Rocky Beach“ ist eine Art „What-If“-Spezialausgabe der „Drei Fragezeichen“. Was wäre also, wenn die drei Helden der beliebten Jugendreihe – Justus, Peter und Bob – nicht ewig jung geblieben, sondern erwachsen geworden wären. Was wäre wohl mit ihnen passiert? Wären sie Detektive, Polizisten, oder etwas völlig anderes geworden?

Mit dieser Idee spielt die Graphic Novel „Rocky Beach“. Zwei von drei Detektiven verlassen ihren Heimatort. Alle drei sind erwachsen und haben Jobs. Der Zufall bringt die Freunde wieder zusammen und gemeinsam lösen sie nun einen nun Fall. Dubiose Stadträte, miese Polizisten, Versicherungsbetrüger, Drogenhändler und Umweltschützer geben sich in der eher ruhigen Kleinstadt die Klinke in die Hand. Die drei jungen Männer, die sich mehrere Jahre nicht gesehen haben, werden auf ganz unterschiedliche Weise in den Fall verwickelt. Aber alles ist natürlich irgendwie miteinander verbunden und bedarf jetzt der Aufklärung.

Autor Christopher Tauber ist ja bekannt durch seine vorherigen „Drei Fragezeichen“ Comics, ebenfalls erschienen im Kosmos-Verlag, aber auch durch andere hervorragende Werke, wie „Motör Eder und sein TrueMuckl“ aus seinem Zwerchfell-Verlag. Natürlich ist die Geschichte von „Rocky Beach“ etwas verworrener als ein herkömmlicher Fall der Drei, schließlich kommen ganz andere Probleme, wie ernsthaftere Beziehungen und Jobs dazu. Auch das Altern macht dem einen oder anderen zu schaffen. Vorbei sind die unbeschwerten Tage der Jugend, in denen (fast) nichts Konsequenzen hatte. Illustriert wird der aktuelle Fall von Hanna Wenzel, die schon mit „Freundesfreunde“ und „Urban Vibes“ beeindrucken konnte. Die schwarz-weiße Farbwahl sorgt natürlich für starke Kontraste, so wirkt das erwachsene „Rocky Beach“ viel düsterer als die nostalgischen Jugend-Abenteuer.

Eine extrem interessante Geschichte, die Christopher Tauber hier erzählt. Viel von dem alten Flair der „Drei Fragezeichen“-Romane oder Hörspiele scheint durch, auch wenn die Geschichte natürlich eine andere ist. Deutlich erwachsener und finsterer eben. Tote gab es bei den Drei Fragezeichen noch nie, sollte es ja auch nicht. Die Story an sich ist eine solide Detektiv-Geschichte, die auch für sich allein funktioniert, der Gag liegt aber natürlich in der Entwicklung der bekannten Charaktere und der Neugier, was aus den Jungs von damals wohl geworden ist.