Der Ronin Manji sucht Vergebung für die Untaten, die er im Dienste seines Herrn beging. Zu diesem Zweck lässt er sich von einer alten Zauberin Unsterblichkeit verleihen und schwört eintausend böse Menschen zu töten, als Buße für die einhundert guten Menschen, die er getötet hat. So zieht er durch das Land und sucht nach Menschen, die seine Erlösung vorantreiben können. Dabei begegnet er der sechzehnjährigen Rin, deren Eltern von einer Bande Verbrecher getötet wurden. Eine epische Jagd auf die Schurken beginnt, bei der Manji keine Gefangenen macht.

Bereits 1993 schrieb Hiroaki Samura das erste Kapitel von „Blade of the Immortal“ und es brauchte acht Jahre um die Reihe zu beenden. Die Zeichnungen sind größtenteils nahezu fotorealistisch, in sehr dynamischen Kampfszenen verzichtet der erfahrene Mangaka ab und an auf Details, meist zugunsten von besseren Kontrasten. Hintergründe und Personen sind extrem detailliert. Samura schraffiert von Hand und verzichtet zumeist auf Rasterfolie. Epische Kampfszenen beendet er gerne mit ebenso beeindruckenden, oft doppelseitigen, Artworks in denen er den Detailgrad ein weiteres Mal steigert. All das ist auf Papier von hervorragender Qualität gebannt, welches die Details erst richtig hervortreten lässt. Auch der Einband und der Schutzumschlag dieser „Perfect Edition“ sehen großartig aus. Ausschließlich das Cover präsentiert uns etwas rote Farbe, der Rest ist komplett in Grautönen gehalten.

Die Geschichten haben ein wenig von der bekannten „Lone Wolf and Cub“-Erzählweise von dem Moment an, in dem Manji die junge Rin unter seine Fittiche nimmt. Als Tochter eines berühmten Schwertmeisters ist sie zwar im Umgang mit dem Schwert geübt, Manjis Unsterblichkeit bringt ihm allerdings die Möglichkeit, weit weniger umsichtig zu kämpfen.

Blade of the Immortal“ ist bestimmt Samuras erfolgreichster Manga, real verfilmt und als Anime erschienen. Aber auch seine anderen Werke wie Ohikkoshi sind von extrem hoher Qualität. Bereits 2003 veröffentlichte Egmont Manga alle 30 Bände, hier fasst Manga Cult nun alles in den bereits bekannten Perfect Editions zusammen. Die Abenteuer von Manji werden häufig in einem Atemzug mit „Ninja Scroll“ aus der Feder von Yoshiaki Kawajiri genannt, welches aber deutlich mehr übernatürliche Elemente enthält. Hier ist Manjis Unfähigkeit zu sterben die hervorstechende „unrealistische“ Eigenschaft. Von dieser abgesehen basiert die Erzählung auf regulär erlernbaren Kampfkünsten. Ein absolutes Muss für Fans des feudalen Japans und knallharter Action.


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BLADE OF THE IMMORTAL (Bd. 1), Autor & Künstler: Hiroaki Samura, 433 Seiten, Softcover, 25,00 Euro, Erschienen bei MANGA CULT