„What If?“ Ja, was wenn? Was zum Beispiel wenn nicht Peter Parker sondern Flash Thompson von der radioaktiven Spinne gebissen worden wäre? Wenn Peter Parker als Spider-Man nicht über einen vernünftigen moralischen Kompass verfügen würde und Verbrecher selber richtet wie der Punisher?  Oder wenn der Ghost Rider in einer Black Metal Band spielt? All diese verrückten Szenarien und einige mehr präsentiert uns Panini im aktuellen „What If?“-Band.

Was auf den ersten Blick wie eine Reihe witziger Geschichten klingt, vielleicht geschrieben von einigen Jungautoren, die ihre Helden gerne mal in anderen Szenarien sehen würden, geht deutlich tiefer. Marvel lässt hier wirklich erfahrene „Alte Hasen“ ans Werk. Gerry Conway etwa, der seit Anfang der Seibziger Daredevil und Spider-Man schreibt, verantwortlich für den Tod von Gwen Stacy und Erschaffer der ersten Punisher-Story. Oder Bryand Edward, bekannt für „Batman und die Outsider“ oder Drehbücher zu TV-Serien wie „Titans“ oder „Ash vs. Evil Dead“. Auch nicht zu vergessen: Carl Potts oder Ethan Sacks, aus deren Federn viele Punisher-, Venom-, Wolverine-, oder Star-Wars-Stories stammen. Auch optisch macht die Anthologie einiges her. Gewohnt hoch halten bekannte Marvel-Zeichner wie Diego Olortegui, Neil Edwards, Giannis Milonogiannis, Juanan Ramirez und weitere das Niveau.

Panini liefert hier eine wirklich vielschichtige Anthologie ab. Mal hochphilosophisch, mal witzig, mal einfach voller Easter-Eggs. Ghost-Riders Black Metal Band zum Beispiel lässt die Comics zu ihrer Band mit ihrem eigenen Blut drucken. Die Glam-Rock-Band KISS tat selbiges  beim „Super Special KISS comic book“, erschienen 1977 bei Marvel.

Die Variationen sind mannigfaltig, es sollte also für jeden etwas dabei sein, der Lust hat Origin-Stories mit einer winzigen, aber entscheidenden, Änderung zu lesen.


Leseprobe


WHAT IF…? – Was wäre, wenn…?, Autor: Bryan Hill, Carl Potts, Gerry Conway, Künstler: Caspar Wijngaard, Filipe Andrade, Michele Bandini, 148 Seiten, Softcover, 18,00 Euro, Erschienen bei PANINI