Spider-Man ist zurück aus dem Universum. Dort fand zuletzt der Secret War statt, indem er einen schwarzen Anzug erhielt und mit nach Hause brachte. Seit diesem Ausflug schläft der junge Superheld unruhig und macht sich immer häufiger auf nächtliche Patrouille im brandneuen Alien-Kostüm. Als sich dann herausstellt, das es sich bei dem dunklen Fummel nicht um ein klassisches Kleidungsstück, sondern um einen Symbionten handelt, dreht sich das Verhältnis sehr schnell und das fiese außerirdische Wesen übernimmt die Kontrolle. Kann die ehemals freundliche Spinne aus der Nachbarschaft aufgehalten werden?

Spätestens seitdem die „What if“-Marvel Serie auf dem hauseigenen Streaming-Dienst Disney+ läuft, ist das Konzept über die Comic-Welt hinaus bekannt. Ein bestimmtes Ereignis wird minimal verändert und erzeugt so einen komplett neuen, individuellen Handlungsstrang im Multiversum der Capeträger. 

So hat in diesem Fall Autor Chip Zdarsky die komplette Freiheit, alles nur erdenkliche mit dem Wandkrabbler anzustellen und eine neue Story zu erzählen, die keinerlei Einfluss auf die aktuelle Kontinuität hat. Das Ergebnis ist eine unterhaltsame Erzählung, die es leider nicht auf das Niveau von gekonntem Popcorn-Kino schafft. Das ist schade, da der Schreiber schon früher mit dem Titel „Spider-Man – Die Geschichte eines Lebens“ eine beeindruckende alternative Storyline lieferte, die echten Eindruck in der Welt der Comics hinterließ.

Dies ist kein schlechter Comic, kommt aber bei Weitem nicht an die Qualität heran, die Zdarsky in der Vergangenheit ablieferte und ihm zurecht viele Bewunderer bescherte. In Kombination mit den gelungenen Zeichnungen von Pasqual Ferry entsteht ein ordentlicher „Was wäre wenn“-Titel, der vor allem für kurzweilige Unterhaltung sorgt und ein netter Snack für zwischendurch ist.


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SPIDER-MAN: Was wäre, wenn Peter Parker zum Monster wird?, Autor: Chip Zdarsky, Künstler: Pasqual Ferry, 132 Seiten, Softcover, 16,00 Euro, Erschienen bei PANINI