In unserer Kurztest-Reihe für das STEAM DECK werfen wir einen Blick auf Spieletitel, die sich unserer Meinung nach besonders gut auf Valves Handheld-Konsole machen. Dabei testen wir im Handheldmodus, verbunden am TV über ein USB-C-Dock und mit externen Bluetooth-Controllern von Microsoft und Sony.


INKULINATI

Das ursprünglich durch eine Kickstartet-Kampagne finanzierte Rundenstrategiespiel „Inkulinati“ lässt sich am einfachsten als eine art viel komplexere, deutlich „nerdigere“ Einzelspieler-Weiterentwicklung der beliebten Retro-Knallerei  „Worms“ erklären. Der Spieler übernimmt hierbei die Rolle eines der namensgebenden Inkulinati, deren Hände die „Untiere“, also unsere für uns kämpfenden Fabelwesen mit einem Federkiel auf Permanent zeichnen. Allein das audiovisuelle Design des herrlich eigenständigen Titels verdient bereits ganz viel Lob, mit dem sich die Entwickler jedoch glücklicher Weise nicht allein begnügen wollten. Denn „Inkulinati“ ist sehr, sehr komplex und bringt uns die vielen möglichen Spielzüge und taktischen Finessen in einem sehr langem, ausführlichem Tutorial da, dass durch seinen herrlich verschrobenen Humor und die tolle Atmosphäre aber nie in Stress und Arbeit ausartet.  Stattdessen eröffnet sich danach eine breite Vielfalt an vielseitigen, spannenden Schlachten in einer ganz eigenen Welt, die alle tintenklecksenden Feldherren eine ganze Weile beschäftigen wird. Auch technisch ist der Titel dank seiner so prachtvollen wie einfachen Optik ein großer Spaß auf Valves Steam Deck und schmückt sich zurecht mit dem „Zertifiziert“-Logo. Selbst bei Full-HD-Auflösung am externen TV-Gerät auf happigen 120FPS konnten unsere Späher keinen einzigen Ruckler am Horizont erblicken. So frohlocket also und stürzt euch in das tolldreiste Treiben. „Inkulinati“ ist ein wahrer Traum für mobil spielende Mittelalter-Generäle.

INKULINATI. Steam-Link. Entwickler: Yaza Games. Publisher: Dadalic Entertainment. 24,99€. 1 Spieler. Offizielle Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert. Auch erschienen für: Switch, Playstation 5, XBox Series

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APOLLO JUSTICE: ACE ATTOURNEY TRILOGY

Bereits mit PHOENIX WRIGHT: ACE ATTOURNEY TRILOGY haben die Entwickler-Legenden von Capcom (u.A. Street Fighter, Mega Man u.v.m.) eindrucksvoll bewiesen, dass eine in die Jahre gekommene, ursprünglich auf Nintendos ERSTEM (!) DS erschienene Reihe von Gerichts-Visual-Novels auch heute noch dank einigen kosmetischen Anpassungen eine Menge Laune machen kann. Dabei verfolgen wir spannende Animé-Gerichtsfälle, dargelegt in Text und Standbildern, um in der Rolle des Strafverteidigers im richtigen Moment per Knopfdruck Widersprüche aufzudecken und zwischen den Verhandlungen in bester Point-and-Click-Manier Beweise zu sichern und Zusammenhänge zu verstehen. Zum Glück für alle neuen und alten Freunde dieses unverwüstlichen und herrlich gemütlichen Spielprinzips haben nun die nächsten drei Episoden der Reihe die gleiche Frischzellenkur erhalten und drehen sich diesmal mit dem titelgebenden „Apollo Justice“. Also um einen neuen Juristen, nachdem Wright selbst seine Lizenz verloren hat. Die spannenden und abwechslungsreichen Erzählungen, die das Herz dieser Sammlung aus den drei Titeln „Apollo Justice: Ace Attorney“, „Phoenix Wright: Ace Attorney – Dual Destinies“, und „Phoenix Wright: Ace Attorney – Spirit of Justice“ sind dabei nach wie vor die spannenden, abwechslungsreichen Geschichten und liebenswerten Charaktere, die auch nach all den Jahren noch über jeden Zweifel erhaben sind. Zahlreiche technische Verbesserungen wie ein Textlog, höher aufgelöste Grafik, flüssigere Animationen, Anpassungen auf das heute übliche Seitenverhältnis von 16:9 und sämtliche zuvor kostenpflichtige Ergänzungen, die nun im Spiel enthalten sind, sorgen nur sanft dafür, dass man sich eher am Retro-Charme der Rezeptur erfreut, statt sich darüber ärgern zu müssen, dass einige Designentscheidungen in vergleichbaren Spielen heute vermutlich anders getroffen würden. Nichtsdestotrotz sind Apollos Abenteuer auch heute ideale Handheld-Unterhaltung, die erwartungsgemäß und auf Anhieb perfekt auf dem Steam Deck funktioniert, wofür wir Capcom bereits kennen und schätzen. Klare Empfehlung für gemütliche Rätselabende.

APOLLO JUSTICE: ACE ATTOURNEY TRILOGY. Steam-Link. Entwickler / Publisher: Capcom. 24,99€. 1 Spieler. Offizielle Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert. Auch erschienen für: Switch, Playstation 5, XBox Series

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ULTROS

Ähnlich wie die Spielwelt in den „Souls“-Spielen der japanischen Entwickler „FromSoft“, lässt sich die Welt von „Ultros“ mehr erahnen und fühlen, als wirklich verstehen und nachvollziehen. An Bord eines scheinbar lebendigen, sich reproduzierenden und von zahlreichen anderen Lebensformen bewohnten Raumschiffs springt, schnetzelt und rätselt sich unser Protagonist durch einen quitschbunte, psychedelischen und immer wieder an Comic-Künstler wie Moebius oder Bilal erinnernden Fiebertraum, der über seine spannende Präsentation hinaus tatsächlich auch ein richtig ordentliches „Metroidvania“-Gameplay zu bieten hat. Dessen besonderer Reiz liegt oft darin, die chiffrierten Items und Mechaniken der Fremden Welt erstmal zu begreifen, was uns mehr als einmal auf die bestmögliche Weise an die pfiffige Zelda-Hommage „Tunic“ erinnert hat. Glücklicherweise hat man sich beim moderatenm aber nicht unterfordernden Schwierigkeitsgrad nicht auch ein Beispiel an der grad hart überstrapazierten Souls-Formel genommen. Auch wenn leichte Rogue-Lite-Elemente, also regelmäßiges Ableben und teilweiser Verlust des Fortschritts ja inzwischen schon fast Genre-Standards geworden sind. Ein ambitioniertes und frisch designtes Abenteuer-Labyrinth zum fairen Preis, mit dem man auf keinen Fall etwas falsch macht. Die Performance auf dem Steam Deck ist großartig, selbst wenn man die grafische Pracht des digitalen Pilze-Trips per Adapter in 1080p auf einem externen Bildschirm bewundert.

ULTROS. Steam-Link. Entwickler: Hadoque. Publisher: Kepler Interactive. 24,99€. 1 Spieler. Offizielle Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert. Auch erschienen für: Playstation 4/5.

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QUADROIDS

Im Präzisions-Puzzle-Plattformer (sagt das dreimal schnell hintereinander) „Quadroids“ dirigieren wir an den Kult-Klassiker „Lemmings“ erinnernde Kolonnen kleiner Roboter durch feindselige Labyrinthe, um möglichst unbeschadet den rettenden Höhlenausgang zu erreichen. So weit, so gewöhnlich. Der Clou an dem charmanten kleinen Titel ist dabei aber, dass wir vier verschiedene Sprungknöpfe haben, die für jeweils eine der vier Überwachungskameras gelten, durch die wir das dramatische Geschehen betrachten. Mit einem Knopf lassen wir die Blechkameraden also beispielsweise im oberen linken Viertel des Bildschirms hopsen, jeweils ein anderer Knopf lässt nur die Androiden im jeweils anderen entsprechenden Bildschirm reagieren. Was zunächst banal und eintönig klingt entfesselt tatsächlich rasch einen spannenden Sog und wird bei mangelnder Konzentration schnell zu einer chaotischen Lawine, die all unsere armen kleinen Kerlchen über den virtuellen Jordan gehen lässt. Ein spannendes Spielprinzip in spartanischer Präsentation zum dafür sehr geringen Preis, das auch ohne Valves Verifizierung ganz gut auf dem Steam Deck funktioniert. Bei unserer OLED-Variante lies sich im Handheld-Betrieb aber leider nicht der fehlerhafte HDR-Support der Software deaktivieren, der zu unschönen Farbverzerrungen führt. Das wird hoffentlich noch in einem zukünftigen Patch nachgebessert. Von diesem technischen Detail einmal abgesehen hatten wir aber schon ordentlich Spaß mit dem Rätsel-Hopser, nur eben notgedrungen auf einem externen Bildschirm.

QUADROIDS. Steam-Link. Entwickler: Blue Loop. Publisher: Maximum Entertainment / Fabloo Games. 11,99€. 1 Spieler. Offizielle Steam Deck – Kompatibilität – Unbekannt. Auch erschienen für: PS5/PS4, XBox One/Series, Switch

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