ON MARS_: Eine neue Welt (Bd.1)

Mit zunehmender Bevölkerung auf der Erde werden Platz und die zur Verfügung stehenden Ressourcen knapp. Daher entscheiden sich alle Länder der Erde, im Weltraum nach einer zweiten Heimat zu suchen. Der Mars ist, dank moderner Technologie, innerhalb von sechs Wochen erreichbar. Um hier Fuß zu fassen, müssen aber Bäume gepflanzt, Pipelines verlegt und Städte erbaut werden. Zur Verrichtung dieser unliebsamen Aufgaben werden Kolonien gegründet, in denen Sträflinge der Erde ihre Strafen abarbeiten können. Überwacht von Wärtern und tödlichen Drohnen gibt es kein Entkommen. Jasmine ist neu in der Kolonie und muss sich an die Gepflogenheiten gewöhnen. Dabei gerät sie direkt mit Aufsehern und Insassen aneinander.

Schon mit seinen Erfolgsserien „Warship Jolly Roger“ und „Orbital“ hat sich Autor Sylvain Runberg weit weg von der Erde in die unendlichen Weiten des Weltalls gewagt. Im ersten Band von „On Mars_“ nimmt er sich viel Zeit, um den Leser die Gegebenheiten auf dem roten Planeten vorzustellen und ein ausführliches Bild der neuen Heimat zu vermitteln. Es gibt kurze Eindrücke zur dazugehörigen Politik und auch das Leben unter den Insassen kommt nicht zu kurz. Das alles geht aber auf Kosten der Story. Der Band schafft es, gegen Ende, einen roten Faden aufzunehmen. So richtig klar ist die Richtung aber noch nicht, in die sich die Erlebnisse rund um die Strafgefangene Jasmin entwickeln sollen.

Staub und Sand, das ist alles, woraus der Mars besteht. Daher dominieren braune und rote Töne die Landschaften der Bilder von Künstler Grun. Menschen, Maschinen und Häuser zeigen einen hohen Detailgrad und fügen sich gut in die trostlose Wüste ein. Die High-Tech Geräte der Zukunft wirken nicht wie unbekannte Alien-Technologie, sondern orientieren sich an Maschinen und Werkzeugen, die wir heute schon kennen. Das vermittelt den Eindruck das dieses Szenario nicht in allzu ferner Zukunft spielt.

„On Mars_“ Präsentiert sich als klassische Science Fiction Literatur. Ruhig und ausdauernd entführt der Autor den Leser auf den fernen Planeten und nimmt sich dabei viel Zeit, alle Aspekte seiner erdachten Zukunft zu beleuchten. Mit dem zweiten Band gilt es diese Welt mit Leben und Spannung zu füllen. Das sollte Runberg aber ohne viel Mühe gelingen. Genug Potenzial bringt der erste Band von „On Mars_“ zweifelsohne mit sich.