In unserem mehrteiligen Special über das STEAM DECK werfen wir einen Blick auf Spieletitel, die sich unserer Meinung nach besonders gut auf Valves Handheld-Konsole machen. Dabei testen wir im Handheldmodus, verbunden am TV über ein USB-C-Dock und mit externen Bluetooth-Controllern von Microsoft und Sony. Wir haben uns bis auf wenige Ausnahmen ganz bewusst für Titel entschieden, von denen wir vorher bereits wussten, dass es sich um hervorragende Spiele handelt. Neben einer jeweils kurzen Zusammenfassung und einem Verweis auf ein eventuell bei uns vorhandenes, ausführliches Review bewerten wir hier vor allem, wie reibungslos und unkompliziert das Spiel auf dem Steam Deck performt – Eben ganz so, wie es technisch weniger versierte Spieler auch auf einer Konsole spielen könnten. Von den zunächst hoch anmutenden Preisangaben sollte man sich übrigens nicht abschrecken lassen – Auf Steam gibt es sehr häufig sehr großzügige Rabattaktionen und auch bei externen Anbietern lassen sich eigentlich ständig echte Schnäppchen und günstige Bundles finden.

Teil 1 – Die Hardware


Vengeful Guardian – Moonrider

Nachdem Joymasher mit der wirklich hervorragenden „Contra“-Hommage „Blazing Chrome“ bereits unter Beweis stellen konnten, dass sie die Essenz guter Retro-Spiele begreifen, geht es nun in die nächste Runde. „Vengeful Guardian – Moonrider“ hat bislang noch keine Bewertung bezüglich seiner Kompatibilität zum Steam Deck erhalten, da es erst ganz frisch erschienen ist. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein grünes Häkchen davon zeugen wird, dass der ganz offenkundig an Klassikern „Shinobi III“ und „Mega Man X“ orientierte Scifi-Slasher  perfekt „out of the box“ funktioniert. Mit unserem funkelnden Future-Samurai springen und schlitzen wir uns von stimmungsvoller Synthwave-Mucke untermalte Endzeit-Areale, als wären wir wieder in den Neunzigern. Klar, Pixelart-Retrogames sind eine kaum zu überblickende Flutwelle, aber wir haben uns ganz bewusst für den Mondreiter als exemplarisches Beispiel entschieden und wurden nicht enttäuscht. Animationen, Präsentationen, vor allem aber die exzellent balancierte Spielbarkeit zeigen ganz klar, dass es sich hier um ein sorgsam feingeschliffenes Vintage-Juwel handelt, wie wir es nicht alle Tage serviert bekommen. Wer das Plattform-Abenteuer übrigens großformatig genießen will, erhält ohne Einstellungsanpassungen auch über ein Dock mit dem TV verbunden knackscharfe und ruckelfreie Bilder. Ein absolutes Muss für Retro-Freunde. Wer vor seiner Kaufentscheidung noch mehr zum Thema wissen möchte, dem sei der gewohnt exzellente Bericht der Kollegen von Digital Foundry ans Herz gelehnt, der auch umfassende „Making Of“-Einblicke enthält.

VENGEFUL GUARDIAN – MOONRIDER. Steam-Link. Entwickler: Joymasher. Publisher: The Arcade Crew, 16,99€ 1 Spieler. Steam Deck – Kompatibilität – Noch nicht evaluiert – aber makellos.

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Jitsu Squad – Zum ausführlichen Review der PS4-Version

Das extrem überdrehte und schnelle „Jitsu Squad“ ist einer der stärksten und spaßigsten Brawler auf dem quantitativ zwar sehr gut aufgestellten Markt, bei dem man die echten Spielspaß-Kracher aber schon besonders sorgfältig auswählen muss. Hier stimmt alles. Das fängt an beim treibenden Kitsch-Metal-Soundtrack, teils gesungen vom aus Sonic-Hits wie „Escape from the City“ bekannten Rock-Barden Johnny Gioeli. Aber auch die zahllosen, aberwitzigen Summons von aberwitzigen Meta-Gaststars und die komplexerenn, von Arcsys-Spielen wie „Guilty Gear“ inspirierten Kampf-Manöver geben „Jitsu Squad“ einen hohen Wiederspielwert, der gemeinsam mit ein paar Kumpels und gelöster Stimmung natürlich nochmal multipliziert werden darf. Die Performance auf dem Steam Deck ist dabei makelos. Frei von Rucklern, scharf, schnell und auch am heimischen Fernseher in Full HD bedarf es keinerlei Anpassungen um die überdrehte Japano-Gehirn-Kirmes ganz ohne technische Ablenkungen genießen. Zwei Fäuste nach oben! SURFING ON THE LAVA!

JITSU SQUAD. Steam-Link. Entwickler & Publisher: Tanuki Creative Studio, 19,99€ 1-4 Spieler. Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert

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Streets of Rage 4 – Zum ausführlichen Review der Switch-Version

Eine der profiliertesten Sidescroller-Prügeleien erhielt vor wenigen Jahren ein Comeback, mit dessen Qualität und Intensität wohl niemand gerechnet hat. „Streets of Rage 4“ ist auch heute noch ein Benchmark was Wiederspielwert, Vielfalt der zur verfügung stehenden Modi und vor allem unterschiedlichem Feeling der einzelnen Charaktere angeht. Die wundervolle, handgezeichnete Grafik mit der wunderschönen Neon-Outline-Beleuchtung hebt den Ausnahmetitel nicht nur spielerisch, sondern auch grafisch aus der Masse an günstigen Pixel-Boxbuden hervor. Anders als „Jitsu Squad“ oder  das geniale aber auch sperrige „Fight’n Rage“ liegt die taktische Vielfalt hier in grundsätzlich einfach auszuführenden Sonderaktionen wie etwa dem Fangen oder Zurückwerfen von Messern oder gezielter Nutzung der Umgebung. Das sorgt für verhältnismäßigen Tiefgang, ohne dass vorher lang Moves und Combos gelernt werden müssten. Als Kirsche auf dem Sahnehäubchen funktioniert „Streats of Rage 4“ einwandfrei und ohne jede Fummelei mit dem Steam Deck. Auch eine höhere Auflösung von 1080p über ein Dock war gar kein Problem. Das Spiel bietet tatsächlich sogar die Möglichkeit die auf dem Bildschirm abgefragten Tasten manuell einzustellen. Ich kann also mit einem XBox-Controller spielen, sehe aber Symbole, die der Playstation-Belegung entsprechen, die ich vielleicht gewohnt bin. Ein perfektes Beispiel für reibungslosen Arcade-Spaß auf Valves portablem Spiele-Rechner.

STREETS OF RAGE 4. Steam-Link. Entwickler: Lizardcube. Publisher: Dotemu. 24,99€ 1-4 Spieler. Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert.

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Teenage Mutant Ninja Turtles – Shredder’s Revenge – Zum Review der Playstation-Fassung

Von den vielen hier präsentierten Retro-Brawlern ist „Shredder’s Revenge“ vielleicht nicht der komplexeste, aber der mit dem höchsten Nostalgie-Faktor. Da fällt zunächst erstmal die niedrige Basisauflösung auf, die trotzdem stotterfrei sowohl auf den portablen Bildschirm des Steam Deck, also auch auf einen gedockten 4K-Fernseher übersetzt wird. Die wirklich schönen und stimmungsvollen Retro-Bildfilter, die nach unserem Review zum Release noch als Update nachgereicht worden. Oder eben der Koop-Modus mit bis zu SECHS Spielern simultan. Sichtlich inspiriert wurde die launige Pixel-Keilerei vor allem durch den Super Nintendo – Klassiker „Turtles in Time“. Die Modernisierungen wie das flüssigere, kombointensivere aber immer noch sehr einfache Kampfsystem und die der niedrigen Auflösung zum trotz super-flüssigen Animationen lassen auch Retro-Enthusiasten ohne intensive Schildkrötenbindung fröhlich die Controller wetzen. Eine Oberweltkarte, die der Karte aus dem ersten NES-Turtles-Spiel nachempfunden ist und zusätzliche Herausforderungen wie „Werde nicht getroffen“ oder „Versuche nicht zu springen“ sorgen zudem für Langzeitmotivation. Und gemeinsam mit Freunden ist das Ding natürlich ohnehin unschlagbar. Cowabunga!

TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES – SHREDDER’S REVENGE. Steam-Link. Entwickler: Tribute Games Inc. Publisher: Dotemu / Gamera Games. 24,99€ 1-6 Spieler. Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert.

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Chained Echoes

Die treibende Kraft hinter dem hochambitionierten Retro-JRPG „Chained Echoes“ ist der deutsche Entwickler Matthias Linda, der das audiovisuell sichtlich von Genre-Evergreens wie „Chrono Trigger“ oder „Final Fantasy VI“ inspiriert wurde. Neben dem Soundtrack ließ er sich sonst nur in wenigen Punkten unterstützen und freut sich nun über ein Spiel, dass trotz des im Indie-Sektor heiß umkämpften Spielprinzips von Kritik und Spielern klar als das besondere Kleinod wahrgenommen wird, dass es ist. Das liegt sicher daran, dass „Chained Echoes“ nicht nur die zur Zeit der Vorlagen gängigen Genrekonventionen übernimmt, sondern angestaubte Elemente wie Kampfsystem, Encounter oder Erfahrungspunkte mutig und frisch modernisiert, ohne dabei die spielerische Essenz der Klassiker einzubüßen. Insbesondere hervorzuheben ist die geniale Idee mit der „Override“-Leiste, die uns dafür belohnt unterschiedliche Gegner mit individuellen Strategien aufs Korn zu nehmen, anstatt eine bevorzugte Art von Attacke zu Leveln und dann stur auf die Monsterhorden regnen zu lassen. Wenn ein so sympathisches Projekt so reif und groß wird, dann ist das etwas ganz Besonderes, das hoffentlich viele Spieler würdigen werden. Was das Steam Deck angeht gibt sich „Chained Echoes“ keine Blöße und funktioniert völlig ohne Konfiguration hervorragend sowohl auf dem Handheld als auch übers Dock.

CHAINED ECHOES. Steam-Link. Entwickler: Matthias Linda. Publisher: Deck13. 24,99€ 1 Spieler. Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert.

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Crimzon Clover WorldEXPlosion – Zum ausführlichen Review der Switch-Version

Es besteht selbst unter eingeschworenen Ballerspiel-Experten wenig Zweifel darüber, dass „Crimzon Clover“ ganz klar zu den besten „Shoot’em Ups“ aller Zeiten gehört und ein spiritueller Nachfolger der kultisch verehrten Ballereien aus der unter Genrekennern verehrten Entwicklerschmiede Cave zu verstehen ist. Da ist es doch ein glücklicher Zufall, dass kurz vor diesem Special die definitive Version „WorldEXplosion“ von Valve das grüne Gütesiegel für besonders gute Performance auf dem Steam Deck erhalten hat. Der exzellente Scifi-Retro-Soundtrack und die flüssigen Dauerexplosionen auf dem Bildschirm werden garniert mit einer einwandfreien Steuerung und einfach zu erlernenden taktischen Entscheidungen über das korrekte Timing der je nach gesammeltem Level ganz unterschiedlichen und sogar stapelbaren Spezialangriffe. In unserem Technik-Check verhielt sich „Crimzon Clover WorldeXPlosion“ genau so, wie wir es von einem verifizierten Titel erwarten und lieferte ohne jeden Einstellung oder Anpassung sowohl im Handheld-Modus als auch Gedockt eine hervorragende Performance. Puristen, denen eine besonders niedrigen Eingabeverzögerung wichtig ist sei dabei ans Herz gelegt, die internen Tuning-Einstellungen nochmal darauf zu überprüfen, dass keine Frameraten-Begrenzung eingestellt ist. Der Unterschied zwischen „60FPS“ und „unbegrenzt“ macht optisch keinen wahrnehmbaren Unterschied, sorgt allerdings für eine nochmal deutlich responsivere Steuerung. Wer also auf seinem Steam Deck eine gepflegte Retro-Ballerei erleben möchte, dem steht nun die Genre-Referenz zur Verfügung. Halleluja.

CRIMZON CLOVER WORLD EXPLOSION. Steam-Link. Entwickler: YOTSUBANE / Adventure Planning Service. Publisher: Komodo. 16,79€ 1 Spieler. Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert.

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Lunistice

Eine echte Überraschung für unsere Testreihe war das kleine, verifizierte Platform-Juwel „Lunisitice“, das man gut und gern als „Sonic the Hedgehog im PS1-Zeitalter“ bezeichnen könnte. Während sich visuell Erinnerungen an PSX-Klassiker wie „Pandemonium“ oder „Crash Bandicoot“ aufdrängen, hätte man sich spielerisch genau so den blauen Igel zu 32-Bit-Zeiten gewünscht. Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten lassen uns durch niedrigen Bildraten und grobe Optik, oder eben hochauflösende Low-Poly-Grafik und pfeilschnelle 60 Bilder pro Sekunde unseren persönlichen Sweetspot zwischen nostalgischer Verklärung und modernen Ansprüchen finden. Bestzeiten und sammelbare Gegenstände sorgen hingegen dafür, dass das kurze aber  dafür auch sehr günstige Spielevergnügen nicht gleich nach dem ersten Durchlauf beendet sein muss. Ein wirklich sympathisches Hüpfspielvergnügen, dass mit seiner Präsentation mal eine andere, unverbrauchtere Retro-Epoche repräsentiert und sich durch seine schnellen kurzen Levels auch ideal für eine schnelle Runde auf dem Steamdeck eignet. Apropos – Auch „Lunistice“ macht seiner Verifizierung alle Ehre und funktioniert gleich nach der Installation hervorragend. Auch eine höhere Auflösung am Fernseher konnte das grafisch sehr einfach aufgebaute Treiben erwartungsgemäß nicht in die Knie zwingen.

LUNISTICE. Steam-Link. Entwickler: A Grumpy Fox . Publisher: Deck13. 4,99€ 1 Spieler. Steam Deck – Kompatibilität – Verifiziert.

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